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Die Nichtraucher werden Entscheiden, ob ihnen der Schutz vor dem Gestank reicht.

 
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Montag, 17. September 2012 / 11:26:29

Raus, vor die Türe

Nächstes Wochenende wird in der Schweiz über die Vereinheitlichung des Nichtraucherschutzes abgestimmt. Wieder gehen die Emotionen hoch und die Argumente beider Seiten lassen an der anderen nichts gutes. Argumentativ geht es um den Gesundheitsschutz - doch es geht um mehr.

Im Zentrum der Forderung steht das Verbot von bedienten Fumoirs, sprich, Raucher müssten künftig ihre Konsumation selbst ins Fumoir mitnehmen. Diese Regel gilt bisher nur in 8 Kantonen der Schweiz. Abgesehen davon ändert sich eigentlich wenig.

Die Argumente dafür und dagegen widersprechen sich zum Teil diametral. So wird die Behauptung, dass Passivrauch schadet, von den Gegnern der Vorlage in Abrede gestellt. Unter anderem berufen sie sich auf eine Studie aus dem deutschen Gastgewerbe, die kein statistisch erhebliches Risiko für Service-Angestellte feststellten konnte.

Die Befürworter hingegen fahren mit einer ganzen Reihe von Studien und Metastudien aus der Schweiz und der ganzen Welt auf, die genau dieses bewiesen. Der Streit an dieser Front ist zu einem Grabenkrieg verkommen, der so schnell nicht zu einem Ende kommen dürfte.

Aber wird wirklich über die Gesundheit abgestimmt, über den Schutz oder vor allem darüber, ob man nicht durch den Qualm belästigt werden will? Denn dies ist für den Autor, der noch nie geraucht hat in seinem Leben, der grösste Vorteil der neuen Gesetzgebung: Man stinkt nach einem Lokalbesuch nicht mehr absolut widerlich nach kaltem Rauch.

Zudem ist man nicht mehr auf die Gnade des am Nebentisch sitzenden angewiesen, sein Essen geniessen zu können, ohne dass dieser einen einnebelt, weil er soeben seinen Kaffee mit der obligaten Zigarette zusammen geniessen will, während man selbst grade den Hauptgang bekommt.

Schliesslich kann man endlich auch wieder mit Kindern in die Restaurants gehen, ohne dass diese, die nachweislich (obwohl sicher auch diese Studien von den Rauch-Befürworten negiert werden), in ihrer Atemfunktion durch Rauch beeinträchtigt werden.

Gerade was letzteres betrifft, bekommt die Forderung von Rauchern um Toleranz einen sehr bitteren Beigeschmack. Denn dort, wo sie rauchen dürfen, zeigen sie diese eben nicht. Schon wiederholt bat der Autor an Orten, wo noch geraucht werden darf, Raucher aus Rücksicht auf die Kinder mit der Zigarette doch etwas zu warten. Der Erfolg war jeweils gleich Null. Dieser Mangel an Rücksicht und dieser Unwillen, auf die Nichtraucher einzugehen, haben den Goodwill der Nichtraucher offensichtlich so stark reduziert, dass bei Abstimmungen seit Jahren nun eine Retourkutsche nach der anderen kommt.

Es hängt nun wohl vor allem davon ab, wie zufrieden jene 70%, die jeweils für die Anti-Rauch-Vorlagen gestimmt haben, mit der gegenwärtigen Situation sind. Wenn es ihnen immer noch zu sehr stinkt, wird die Raucher-Lobby nochmals eins aufs Dach bekommen. Wenn sie hingegen finden, der Schutz vor dem Gestank sei O.K., dann könnte es beim Status Quo bleiben, ohne Berücksichtigung der Gesundheit der Angestellten des Gastgewerbes.

Die Attraktivität des Rauchens, ja die direkte Verbindung von Zigarette und Coolness sind in den letzten Jahrzehnten bei uns jedenfalls ziemlich drauf gegangen. Die Massendroge «Zigarette» wird zwar immer noch massenweise konsumiert, aber ihr Glanz ist ihr gründlich abhanden gekommen und das dürfte sich auch nicht so schnell ändern.

Nach Jahrzehnten der Raucherdominanz hat nun eben die Zeit der Nichtraucher begonnen. Auch wenn dies für viele Raucher unangenehm ist und ungerecht scheint... denn genau wie früher die Nichtraucher in einem Restaurant für etwas frische Luft nur einen Weg nehmen konnten, gilt dies nun für die Raucher, wenn sie etwas Nikotin brauchen: Raus, vor die Türe oder eben ins Fumoir. Eine wahrlich demokratische eingeführte Ironie des Schicksals.

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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