Montag, 16. Juli 2012 / 15:42:00
Machtkampf in Ägypten spitzt sich zu
Alexandria - Im Machtkampf zwischen dem ägyptischen Militär, der Justiz und den Islamisten droht neuer Ärger. Viele Juristen und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen kritisierten am Montag ein Dekret von Präsident Mohammed Mursi, mit dem er im Nachhinein die Bildung des Verfassungsrates gebilligt hat.
Die 100 Mitglieder des Rates sollen eine neue Verfassung schreiben. Viele liberale Politiker kritisieren die Dominanz der Islamisten in dem Gremium.
Kritiker warfen dem neuen Präsidenten vor, er giesse Öl ins Feuer, indem er versuche, sowohl die Justiz als auch den Obersten Militärrat zu übergehen. Allerdings erhielt Mursi, der aus der Muslimbruderschaft kommt, auch von einigen Juristen Unterstützung.
Militär zieht über «ausländische Elemente» her
US-Aussenministerin Hillary Clinton hatte am Wochenende an Mursi und den Vorsitzenden des Militärrat, Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi, appelliert, eine Eskalation zu vermeiden. Doch kaum hatte Clinton am Sonntag sein Büro verlassen, wetterte Tantawi gegen «ausländische Elemente, die versuchen, die Streitkräfte davon abzuhalten, Ägypten und sein Volk zu verteidigen.»
bg (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Ägyptens Präsident Mursi ernennt erstmals einen Regierungschef
Dienstag, 24. Juli 2012 / 15:38:00