Mittwoch, 16. Mai 2012 / 14:51:00
Nicola Formichetti putzte früher Fenster
Mode-Experte Nicola Formichetti startete seine Karriere in einer Boutique, in der er vom Fensterputzen über das Verkaufen alles machte.
Der Designer arbeitete sich in der Fashion-Industrie Stück für Stück von unten nach ganz oben - ohne eine konkrete Strategie. Formichetti studierte nur eine Woche Mode an der Universität, bevor er das Studium schmiss und erst einmal drei Jahre von Party zu Party zog. Mittlerweile ist der Star jedoch ein anerkannter Modemacher und Stylist: «Ich habe keine Mode-Schule besucht. Ich habe angefangen in einem sehr modernen Shop in SoHo, London, zu arbeiten und dort habe ich alle Leute kennengelernt. Wenn man nicht weiss, was man machen will, aber Mode mag, dann ist das der ideale Weg, einen Einstieg in das Business zu schaffen. Dort macht man einfach alles, auch Schaufenster putzen. Das war zwei Jahre lang meine Schule, in einem Shop zu arbeiten und so traf ich Leute aus dem Business und von den wichtigen Magazinen», erzählte er dem Mode-Journalisten Colin McDowell.
Formichetti ist nun eine feste Grösse im Fashion-Business und seit 2010 arbeitet er als Kreativ-Direktor bei 'Thierry Mugler'. Als man ihm die Position anbot, lehnte er fast ab, weil er befürchtete, den Erwartungen nicht gerecht werden zu können: «Kreativ-Direktor hört sich toll an, aber ich bin nur ein Mitarbeiter. Ich habe einfach ein grossartiges Team, ein grossartiges Atelier. Und ich helfe ihnen einfach. Na ja, ich mache schon mehr als das. Vor zwei Jahren bekam ich den Anruf und zunächst wollte ich den Job nicht annehmen. 'Thierry Mugler' war einfach mein Lieblings-Label und ich wollte das nicht beleidigen. Ich fürchtete mich sehr», berichtete er.
Als aussergewöhnlicher Stylist ausgezeichnet machte er aus Lady Gaga die Pop-Ikone, die sie heute ist: «Vor drei oder vier Jahren hörte ich mir ihre Musik an. Sie war bekannt, aber nicht berühmt. Ich sah sie in einem Outfit, das aussah, als ob sie es von 'Style.com' kopiert hatte. Ich wollte ein Shooting mit ihr machen, aber viele Magazine lehnten es ab. Das 'V'-Magazin willigte schliesslich ein, aber keiner wollte mir Kleidung leihen, weil sie damals noch nicht cool genug war. Zu vulgär. Die Leute waren ziemlich gegen sie. Nur wenige unterstützten sie, sowie Alexander McQueen und Prada. Prada sagte immer, sie mag schlechten Geschmack. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, mag sie Lady Gaga vielleicht wegen ihres schlechten Geschmacks. Gaga hat meine Kreationen zum Leben erweckt. Das war sehr aufregend für mich. Es war, als ob meine Kreationen eine Stimme bekamen», erinnerte sich Nicola Formichetti.
laz (Quelle: Cover Media)
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