Sonntag, 18. März 2012 / 08:30:00
Russland will Syriens Unterstützung für Annan
Moskau - Russland hat in ungewöhnlich scharfen Worten die syrische Regierung aufgefordert, sich hinter den Friedenseinsatz des Syrien-Gesandten Kofi Annan zu stellen. Sie solle schnell und ohne Verzögerung das Vorgehen des ehemaligen UNO-Generalsekretärs unterstützen.
Dies erklärte Aussenminister Sergej Lawrow in einem am Samstag veröffentlichten Interview. Man erwarte dies allerdings auch von der Opposition. Lawrow betonte, dass Russland «nicht die syrische Regierung unterstützt».
Vielmehr sei es nötig, einen politischen Prozess zu beginnen, hiess es in dem Text des Interviews, der auf der Website des Ministeriums veröffentlicht wurde. «Dazu ist zuerst ein Waffenstillstand notwendig.»
Mehr als 8000 Zivilisten getötet
Annan ist Sondergesandter der UNO und der Arabischen Liga. Nach Angaben der UNO sind durch den Militäreinsatz und die Repression gegen den seit etwa einem Jahr anhaltenden Aufstand in Syrien mehr als 8000 Zivilisten ums Leben gekommen.
Russland und China hatten Anfang Februar mit einem Veto im UNO-Sicherheitsrat die Verurteilung der syrischen Regierung verhindert. Die beiden Länder werfen dem Westen und arabischen Staaten vor, Präsident Baschar al-Assad stürzen zu wollen. Russland ist ein langjähriger Verbündeter Syriens.
Ban verurteilt Anschläge in Damaskus
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte derweil die Anschlagserie in der syrischen Hauptstadt Damaskus mit mehr als 30 Toten. Er habe den Angehörigen der Opfer und dem syrischen Volk sein Beileid übermittelt, sagte der Sprecher Bans am Samstagabend (Ortszeit) in New York.
Der UNO-Chef rief zur sofortigen Einstellung aller Gewalt in Syrien auf. Bei zwei Selbstmordanschlägen waren zuvor in Damaskus nach Berichten syrischer Medien mindestens 27 Menschen ums Leben gekommen. 140 Menschen wurden bei der Explosion der Autobomben verletzt. Bei einem dritten Anschlag wurden vier Menschen getötet, unter ihnen ein führender Militär.
bg (Quelle: sda)
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