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Intelligent, Impulsiv, Selbstverliebt: Newt Gingrich

 
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Montag, 12. Dezember 2011 / 12:05:00

Alter Molch mit Aspirationen

Momentan sind wir in Europa ja sehr damit beschäftigt, unseren eigenen Nabel zu betrachten, mit dem Euro und all den damit verbundenen Vergnüglichkeiten. Doch es sollte nicht vergessen werden, dass in den USA momentan die Entscheidung darüber läuft, wer gegen Barack Obama beim nächstjährigen Präsidentschaftswahlkampf antreten wird.

Dabei erinnern die Republikaner fatal an die SVP in der Schweiz, wobei, nein, die SVP sieht eigentlich glänzend aus gegenüber der GOP wenn es um das Aufstellen tauglicher Kandidaten für hohe Ämter geht. Der einzige Vorteil der Republikaner gegenüber der SVP ist wohl, dass die Kandidaten viele Monate vor der entscheidenden Wahl den Selbstzerstörungsschalter aktivieren... und nicht erst Tage davor.

Allerdings ist die Auswahl erschütternd. Der Komödienstadel der Republikaner umfasst(e) Charaktere wie den radikal-konservativen homophoben sozial-darwinistischen Hasspolitiker Rick Santorum, den Pizza-Panscher Herman Cain, der erstaunlicherweise nicht über seine debilen Steuerpläne und seine totale aussenpolitische Ahnungslosigkeit, aber über sein serielles Fremdgehen stolperte (während er stets seinen Glauben vorführte), das intellektuelle Vakuum Michele Bachmann, die vermutlich noch jahrelang als Vorwand für Anti-Feministen dienen wird, warum Frauen nicht in die Politik sollten ... allerdings dürften sich nach Rick Perrys Auftritten, in denen er sich nicht einmal an sein eigenes Wahlprogramm erinnern konnte auch Männer nicht mehr politische Ämter anstreben. Konsequent auf der Seitenlinie hielt sich dagegen Ron Paul, ein Libertarier und Isolationist der alten Garde mit dem Charisma von Haferbrei auf, während der ständige Favorit Mitt Romney in etwa so vital und lebhaft rüber kommt, wie ein versteinerter Stockfisch. Zudem wirkt er mitunter reichlich abgehoben - so als er zum Beispiel bei der letzten Debatte Rick Perry zu seiner Position zu Krankenversicherungen zu einer Wette über 10'000 US$ herausforderte - ein Ansinnen, das, gelinde gesagt, einen Sturm der Häme über seine Abgehobenheit auslöste.

John Huntsman hingegen, einer jener Aspiranten, die offensichtlich über einen IQ jenseits des zweistelligen Bereiches verfügen, ist für den Republikanerzirkus zu wenig krass. Was die USA mit einem Obama-Herausforderer zurücklässt, der zwar auch sehr intelligent ist, dessen permanente Selbstüberschätzung, Skrupellosigkeit, ja Grössenwahn seit drei Jahrzehnten für Unterhaltung und Kopfschütteln sorgt: Newt Gingrich.

Gingrich, der Bill Clinton wegen dessen Affäre mit einer Praktikantin stürzen wollte, während er selbst die eigene Frau hinterging, ist eines jener politischen Tiere, die ihre Meinung innert Minuten um 180° zu ändern vermögen, wenn es passt und jeden, der darauf aufmerksam macht, mit all seinem Zorn bekämpfen wird. Doch so viel braucht es nicht mal: Seine grosse Wut auf Clinton wurde scheinbar entfacht, als er nach einem Staatsbesuch auf dem Rückflug hinten im Flugzeug sitzen musste und nicht vorne beim Präsidenten, wie er wollte, was letztendlich zu einer Budget-Krise mit einem Shutdown der Regierung führte

Gingrich stellt sich auch gerne als moralisches Leuchtfeuer dar. Blöde nur, dass diese Flamme scheinbar von alten Autoreifen gespiesen wird. Der selbsterklärte Christ überreichte seiner ersten Frau, als diese im Spital gerade eine Krebs-OP überstanden hatte, eine Liste mit Bedingungen, wie er sich von ihr scheiden lassen wolle, zur Unterschrift. Dies, damit er möglichst schnell jene Frau heiraten könnte, mit der er seine kranke Noch-Gemahlin hintergangen hatte.

Wer findet, dass dies Privatsache sei, dem sei die Busse von $ 300'000.- in Erinnerung gerufen, die ihm vom Repräsentantenhaus aufgebrummt wurde, weil er sich als Sprecher von diesem diverser ethischer Verfehlungen schuldig gemacht hatte. Ein Vorgang, der nie zuvor - und seither - in der Geschichte des Repräsentantenhauses passiert war. Oder die Verstrickungen eines seiner «Think Tanks» mit der Gesundheitsindustrie.

Gingrich's Kampagne hatte schon einmal fast wie tot ausgesehen, nachdem wegen seines grössenwahnsinnigen Verhaltens sein ganzer Kampagnenstab im Frühjahr den Bettel hin geschmissen und seine Organisation verlassen hatte. Die Tatsache, dass er jetzt tatsächlich die Umfragen anführt, zeigt vor allem, wie unglaublich Schwach die Kandidatenauswahl der Republikaner ist.

Dass Gingrich nach seinen Affären, Lügengeschichten und zwei Scheidungen (ja, jene, für die er seine erste Frau verliess, ist auch schon wieder deponiert) bei den Konservativ-Christlichen Stammwählern der Republikanern eine Chance hat, liegt daran, dass er «Gott um Verzeihung gebeten, dieser im Verziehen habe und er jetzt ein völlig anderer Mensch sei.» Ja. Sicher.

Es wird wahrlich interessant werden, ob Romney jetzt, wo er in den Umfragen zurück liegt, weiterhin fair bleiben und nicht eine Schmutzcampagne gegen Gingrich auffahren wird. Und dabei kann er durchaus auf Momente zurück greifen, die nur in den Augen von Republikanern als «schmutzig» gelten dürften, so als Gingrich sowohl was den Klimawandel als auch die Krankenversicherung Positionen eingenommen hatte, die geradezu von Obama stammen könnten.

Und selbst wenn Gingrich Kandidat würde... sein grösster Gegner im Kampf gegen den amtierenden Präsidenten wäre nicht dieser. Sondern, wie Newt Gingrich bereits wiederholt bewiesen hat, Newt Gingrich. P.S. Wenn Sie sich fragen, von welchem Molch im Titel die Rede ist, übersetzen Sie doch bitte Gingrich's Vornamen ins Deutsche.

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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