Dienstag, 18. Oktober 2011 / 09:42:00
Syrische Panzereinheiten morden weiter
Amman - Syrische Panzereinheinheiten haben bei einem Vorstoss in die Oppositionshochburg Homs nach Berichten von Einwohnern mindestens 25 Menschen getötet. Die Panzer hätten überwiegend von Sunniten bewohnte Stadtviertel beschossen, hiess es in den Berichten.
Dort kommt es immer wieder zu grossen regierungsfeindlichen Protesten. Die staatliche Nachrichtenagentur berichtete, der Anführer einer der wichtigsten Terrorgruppe in Homs sei festgenommen worden. Unabhängige Bestätigung fällt schwer, da Journalisten der Zugang zu Homs verboten wird. Einzig BBC konnte eine ihrer Berichterstatterinnen in das Zentrum der Proteste schmuggeln.
Sie berichtet von wechselnden Forderungen. Aus dem Verlangen nach Demokratie ist nun auch der dringende Wunsch nach einer Exekution des Präsidenten entwachsen. Auch Elektrizität, Wasser und Kommunikationsmöglichkeiten wurden so weit wie möglich aus der Stadt verbannt. «Sie behandeln uns wie Abfall - in den Strassen finden sich mehr Ratten als Nahrung», berichtet ein Anwohner gegenüber der Journalistin. Armeestützpunkte befinden sich beinahe an jeder Strassenecke.
Anwohnern zufolge wurden vor dem Beschuss Milizen, die Präsident Baschar al-Assad unterstützen, in den sunnitischen Stadtteilen stationiert. Dies habe die Spannungen zwischen der sunnitischen Mehrheit in der Stadt und der alawitischen Minderheit, der auch Assad angehört, verstärkt.
Homs liegt an der Grenze zum Libanon. Von dort erhalten die Aufständischen Unterstützung, zu denen auch zahlreiche Deserteure der syrischen Streitkräfte gehören. Nach Berichten eines Anwohners, haben sich mittlerweile bis zu 85'000 Soldaten der Revolution angeschlossen.
dyn (Quelle: news.ch mit Agenturen)
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