Donnerstag, 22. September 2011 / 17:24:00
Papierfabrik Balsthal entlässt 42 Mitarbeiter
Balsthal - Die Papierfabrik in Balsthal SO, Saber Swiss Quality Paper, entlässt per Ende September 42 der insgesamt 113 Mitarbeiter. Die Produktion von weissen und farbigen Papierservietten sowie von Papierhandtüchern wird eingestellt.
Dieser Schritt sei unvermeidlich, teilte Saber Swiss Quality Paper am Donnerstag mit. Als Gründe werden Marktveränderungen wie hohe Zellstoffpreise und die schwierige Wechselkurssituation der letzten Monate angegeben.
Ob es einen Sozialplan geben wird, ist unklar. Spezielle Massnahmen seien in Diskussion, um den betroffenen Mitarbeitenden eine gute Ausgangslage für die Arbeitsplatzsuche zu geben, hielt das Unternehmen fest.
Nur mit Stellenabbau Überlebenschance
Mitte August hatte die Papierfabrik angekündigt, sie wolle die Hälfte der Belegschaft entlassen. Nur mit dem Abbau von 56 Stellen habe das Unternehmen eine Chance zum Überleben. Ohne einschneidende Massnahmen drohten bis Ende Jahr Verluste von rund 6 Mio. Franken.
Um langfristig die Zukunft des Unternehmens für die verbleibenden Produktion zu sichern, will sich die Papierfabrik nun auf die Herstellung von hochwertigen technischen Spezialpapieren konzentrieren. Die notwendigen Investitionen seien in Planung und sollten in den nächsten Monaten umgesetzt werden, hiess es.
Die indische Saber Group hatte die Papierfabrik in Balsthal 2009 von der Papierfabrik Horgen ZH übernommen.
Kritik der Gewerkschaften
Die Gewerkschaft Unia sprach in einer Stellungnahme von einem «übereilten Entscheid» der Geschäftsleitung. Es handle sich um eine «Teilschliessung». Die Gewerkschaft kritisierte auch, dass an einer Kürzung der Löhne um bis zu 10 Prozent für die verbleibenden Mitarbeitern festgehalten werde.
Die Betriebskommission und die Gewerkschaften hatten diese Woche nach Ablauf der Konsultationsfrist mehrere Massnahmen zur Rettung der Arbeitsplätze vorgeschlagen.
So sollte der indische Mutterkonzern Saber 5 Mio. Fr. als Konzerndarlehen einschiessen und der regionale Energielieferant den Strom für die Papierproduktion zum Selbstkostenpreis liefern, lauteten die Vorschläge.
bg (Quelle: sda)
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