Dienstag, 20. September 2011 / 13:50:19
In L'Aquila beginnt der Prozess zum schweren Erdbeben von 2009
L'Aquila - Im zentralitalienischen L'Aquila hat am Dienstag ein Prozess um das schwere Erdbeben vom April 2009 begonnen, bei dem mehr als 300 Menschen starben. Vor Gericht müssen sich sieben Mitglieder einer Kommission zur Risiko-Bewertung wegen fahrlässiger Tötung verantworten.
Unter den Angeklagten sind mehrere namhafte italienische Forscher. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, das Risiko eines schweren Erdbebens unterschätzt und die Bevölkerung nicht ausreichend gewarnt zu haben.
Die Forscher hatten sechs Tage vor der Katastrophe verkündet, ein schweres Beben für L'Aquila sei weder auszuschliessen noch vorherzusehen. In den vier Monaten davor hatten mehr als 400 leichtere Beben die Region in den Abbruzzen erschüttert.
Bei dem Beben am 6. April 2009 wurde das mittelalterliche Zentrum von L'Aquila in ein Trümmerfeld verwandelt.
Zum Prozessauftakt erschien mit dem früheren Verantwortlichen des Zivilschutzes, Bernardo De Bernardinis, lediglich einer der sieben Angeklagten persönlich vor Gericht.
Das Verfahren begann mit technischen Fragen wie mit der Zusammenstellung einer Liste der zu ladenden Zeugen und der Feststellung, welche Nebenkläger zugelassen werden. Die Familien der Erdbebentoten und weitere Nebenkläger fordern von den Angeklagten 50 Millionen Euro Schadenersatz.
joge (Quelle: sda)
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