Dienstag, 16. August 2011 / 12:43:00
Sion vor Reise nach Glasgow im Ungewissen
Der 'Fall Sion' wird in dieser Woche eine neue Dimension bekommen. Spätestens am Donnerstag, wenn die Walliser im Hinspiel der Europa-League-Playoffs bei Celtic Glasgow antreten, wird die UEFA deutlich Position beziehen müssen.
Derzeit ist unmöglich vorauszusagen, wohin der Streit zwischen dem FC Sion und der FIFA um die Transfersperre noch führen wird. Die Swiss Football League wurde von einem Zivilgericht in Martigny gezwungen, die sechs Neuzugänge für den Spielbetrieb zu qualifizieren. Die FIFA und die UEFA haben darauf am letzten Mittwoch mit einem Brief an den Schweizerischen Fussballverband reagiert und darin mitgeteilt, dass der Gang vor ein ordentliches Gericht gemäss den Statuten eine Verletzung des Regelwerks darstelle und listete gleich noch die möglichen Konsequenzen auf: Den Ausschluss der Schweizer Nationalmannschaften und Vereine aus den internationalen Wettbewerben.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass die UEFA nun zu solch drastischen Massnahmen greift. Möglich wäre aber, dass der europäische Verband die sechs Neuzugänge sperrt oder Sion von der Europa League ausschliesst. Dies würde allerdings eine lange Fortsetzung des Streits garantieren, der auf die Verpflichtung des ägyptischen Goalies Essam El Hadary im Februar 2008 zurückgeht. Weil El Hadary damals noch unter Vertrag mit einem Klub stand, wurde Sion mit einem Transferverbot für zwei Perioden bestraft. Während Sions Präsident Christian Constantin darauf besteht, diese Sperre in Raten abgesessen zu haben, ist die FIFA anderer Meinung. Der SFV hofft nun, dass der Internationale Sportgerichtshof CAS demnächst sein letztinstanzliches Urteil abgibt.
Delikate Situation
Bis dahin befindet sich der SFV in einer äusserst delikaten Situation. Er kann eigentlich nur verlieren, weil er einerseits das Urteil des Zivilgerichts berücksichtigen muss, und anderseits gegenüber der FIFA und der UEFA in der Verantwortung steht. Giancarlo Dazio, der seit Mitte letzter Woche das Dossier für die SFL bearbeitet, sagte zu seiner Lage: «Jedes Wort kann zu Komplikationen führen». Dementsprechend wortkarg gab sich der Tessiner Anwalt. Er versprach lediglich, dass es in den nächsten paar Tagen Neuigkeiten geben werde.
joge (Quelle: sda)
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