Donnerstag, 28. Juli 2011 / 10:10:46
In der Elfenbeinküste geht die Angst um
Berlin - Im westafrikanischen Land Elfenbeinküste sind nach dem Machtkampf um das Präsidentenamt immer noch mehr als 600'000 Menschen auf der Flucht. Das geht aus einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hervor.
«Noch immer werden Menschen systematisch nur aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit von den Sicherheitskräften attackiert», kritisierte die Afrika-Expertin Franziska Ulm am Donnerstag in Berlin. Der jetzige Präsident Alassane Ouattara müsse endlich handeln.
Der rechtmässig gewählte Ouattara hatte sich erst nach monatelangem Machtkampf gegen seinen Vorgänger Laurent Gbagbo durchgesetzt, der trotz Niederlage nicht abtreten wollte. Dabei kamen bis zu Gbagbos Festnahme im April mehr als 1000 Menschen ums Leben. Menschenrechtler werfen Ouattara vor, dass nun seine Anhänger morden und foltern.
«Klima der Angst»
Dem Amnesty-Bericht zufolge gibt es auf dem Gebiet der Elfenbeinküste noch etwa 500'000 Binnenvertriebene, vor allem in Flüchtlingslagern. Mehr als 100'000 Menschen hätten in Nachbarländern Zuflucht gesucht.
Amnesty machte Regierungskräfte und von der Regierung unterstützte Milizen für ein «Klima der Angst» verantwortlich, das die Menschen davon abhalte, die Flüchtlingslager zu verlassen.
fkl (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Elfenbeinküste auf Friedenssuche
Mittwoch, 28. September 2011 / 14:35:00