Montag, 14. Februar 2011 / 10:00:00
Bashir in Indonesien erneut vor Gericht
Jakarta - In Indonesien steht der radikale islamische Geistliche Abu Bakar Bashir seit Montag erneut vor Gericht. Ihm wird die Finanzierung einer Terrorzelle in der Provinz Aceh vorgeworfen.
Ausserdem soll der 72-Jährige militante Anhänger der Terrorgruppe Jemaah Islamiyah mobilisiert haben. Bashir gilt als Führer dieser Terrorgruppe, der Verbindungen zur Al-Kaida nachgesagt werden. Im Fall einer Verurteilung droht ihm die Todesstrafe.
Jemaah Islamiyah soll unter anderem hinter Anschlägen auf zwei Nachtclubs auf der Ferieninsel Bali stecken, bei denen 2002 insgesamt 202 Menschen ums Leben kamen, viele von ihnen Touristen. Die Gruppe kämpft für die Errichtung eines Gottesstaates in den muslimischen Ländern Südostasiens.
Als Drahtzieher der verheerenden Anschläge verbüsste Bashir eine 26-monatige Haftstrafe, allerdings wegen geringfügiger Delikte. Diesmal erklärten die Ankläger, sie hätten ausreichend Beweise für eine Verurteilung wegen Terrors. Das neue Verfahren soll einen Monat dauern.
«Den Islam verteidigt»
Bashir hat die Terrorvorwürfe gegen ihn als Verschwörung zurückgewiesen. Sie seien «konstruiert und nichts als leeres Geschwätz», sagte er am Montag bei seiner ersten Anhörung. «Ich habe nichts getan und nur den Islam verteidigt», ergänzte Bashir vor rund 200 Anhängern, die während der Anhörung islamische Parolen riefen.
Das Gerichtsgebäude wurde von mehr als 2000 Polizisten bewacht, um mögliche Unruhen zu verhindern. Nach der Verlesung der 93-seitigen Anklageschrift vertagten die Richter das Verfahren bis kommende Woche. Dann haben zunächst Bashirs Verteidiger das Wort.
bg (Quelle: sda)
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