Eisige Schweizer Trottoirs wegen Streusalzmangel

Damit die Salzvorräte garantiert bis Ende Winter ausreichen, hat der Kanton Zürich seine Salzlieferungen an die Gemeinden beschränkt. Die Stadt Zürich salzt seit Heiligabend nur noch die Hauptverkehrsachsen. Alle anderen Strassen sowie die Trottoirs werden bis zum Ende der Wintersaison lediglich gepflügt.

Die Stadt Luzern darf dank einer Sonderbewilligung Meersalz aus Süditalien importieren. Auch in in den Kantonen Schwyz und Zug droht das Salz auszugehen.

Die grosse Salznachfrage wirkt sich auf das Tagesgeschäft der Schweizer Rheinsalinen aus: Es gehe «bazarmässig» zu, sagte Marketingleiter Armin Roos vergangene Woche.

Die Rheinsalinen konnten dieses Jahr über 20'000 Tonnen Salz in ganz Europa bestellen. Aber jetzt sei unsicher, ob die Vertragspartner die Abmachungen einhalten könnten oder an den Meistbietenden verkaufen würden.

Bern hofft auf normales Wetter

«Wenn die Wetterverhältnisse einigermassen normal sind, kommen wir über die Runden», sagt Martin Rösti vom Tiefbauamt des Kantons Bern und Leiter einer Koordinationsstelle der Nachrichtenagentur SDA. Derzeit seien die kantonalen Salzlager etwa zur Hälfte gefüllt.

Die Stelle sammelt die Salzbestellungen aus den zahlreichen Strasseninspektoraten des Kantons und leitet sie an die Rheinsalinen weiter. Zudem verteilt sie das von dort kommende Salz. Übung hat die Stelle vom vergangenen Winter, als Ende Januar das Salz knapp wurde.

In der Stadt Bern werden gemäss Tiefbauamt die Quartierstrassen neuerdings nicht mehr gesalzen, sondern gesplittet. Um die wichtigsten Verbindungen zu salzen, habe die Stadt Bern derzeit noch genügend Salz. Das Lager sei zu 80 bis 90 Prozent gefüllt. Die Frage sei einfach, wann die nächste Lieferung eintreffe.

fest (Quelle: sda)

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