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Hashim Thaci soll angeblich Rausschmeisser in Zürcher Clubs gewesen sein.

 
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Donnerstag, 16. Dezember 2010 / 07:15:05

Hashim Thaci werden schwere Verbrechen vorgeworfen

Er soll einst Rausschmeisser in Zürcher Clubs gewesens sein. Dann wurde Hashim Thaci Führer der UCK-Guerilla im Kosovo. Ihm werden schwere Verbrechen vorgeworfen.

Noch am Sonntagabend schien die Welt für den kosovarischen Ministerpräsidenten Hashim Thaci (42) in Ordnung: Vor jubelnden Anhängern in Pristina rief er seine «Demokratische Partei» (PDK) zum Sieger der historischen ersten Parlamentswahl im unabhängigen Kosovo aus.

Doch dann kam es knüppeldick: Zunächst wurde bekannt, dass es ausgerechnet in Thacis Hochburgen Indizien auf massiven Wahlbetrug gibt, und nun wird er in einem Europarats-Bericht als Kopf eines Organ- und Drogenhändlerrings gebrandmarkt.

Dem Hauptprotagonisten des Kampfes um die kosovarische Unabhängigkeit, der sich in den vergangenen drei Jahren als versöhnlicher Landesvater zu präsentieren suchte, droht nun sein mühsam erworbenes Image abhanden zu kommen.

Guerillakämpfer und politischer Anführer

Mit einem Schlag hat ihn seine Vergangenheit als Anführer der Rebellenorganisation «Befreiungsarmee des Kosovo» (UCK) in den 1990er Jahren eingeholt. Unter dem Kampfnahmen «Gjarper» (Schlange) hatte er damals gegen die serbischen Sicherheitskräfte gekämpft und beging dabei laut der Belgrader Justiz auch Kriegsverbrechen.

Ein Gericht im noch serbisch kontrollierten Pristina verurteilte ihn im Jahr 1998 wegen Terrorismus und Beteiligung an Morden in Abwesenheit zu zehn Jahren Gefängnis.

Schweizer Exil

Der am 24. April 1968 im zentralkosovarischen Bujroje (Brocna) geborene Thaci studierte Geschichte in Pristina. Im Jahr 1989 organisierte er Studentenproteste gegen den damaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic, 1992 reiste er über Albanien in die Schweiz aus.

An der Universität Zürich studierte Thaci Internationales Recht und südosteuropäische Geschichte. Sein Studium soll er sich angeblich als Rausschmeisser in Nachtlokalen finanziert haben.

In der Schweiz wurde er schliesslich 1993 zu einem der Mitbegründer der UCK. Nach seiner militärischen Ausbildung in Albanien kehrte Thaci ins Kosovo zurück und beteiligte sich am bewaffneten Kampf gegen die Serben.

Verhandlungsleiter in Rambouillet

Schon während des Kosovo-Krieges betrat Thaci auch das diplomatische Parkett. Seit August 1998 faktischer politischer Führer der UCK, leitete er bei den gescheiterten Verhandlungen zur Lösung der Kosovo-Krise im Februar und März 1999 im französischen Rambouillet die Albanerdelegation.

Nach der Errichtung der internationalen Verwaltung im Kosovo im Juli 1999 wurde er für mehrere Monate zum ersten Regierungschef des Gebietes, in dem nach dem erzwungenen Rückzug der serbischen Sicherheitskräfte Chaos herrschte.

Laut dem Bericht des Europaratsermittlers Dick Marty sollen führende UCK-Führer um Thaci gerade in dieser Zeit jene mafiaähnlichen Strukturen aufgebaut haben, unter denen der Kosovo auch heute noch leidet.

Serbische Zivilisten verschleppt

Serbische Zivilisten sollen aus dem Kosovo in den Norden Albaniens verschleppt worden sein, wo ihnen in einer Klinik Organe entnommen worden seien. Entsprechende Vorwürfe, die schon von der früheren UNO-Chefanklägerin Carla del Ponte erhoben worden waren, bestätigt Dick Marty in seinem Bericht.

Er beruft sich auf Informationen «aus erster Hand». Der internationalen Gemeinschaft wirft er vor, im Wunsch nach der Schaffung von Stabilität im Kosovo die Augen vor dem Treiben der Rebellenführer verschlossen zu haben.

Aufstieg zum mächtigsten Mann des Kosovo

Bei der ersten Wahl nach dem Kosovo-Krieg im Jahr 2001 wurde Thacis PDK zweitstärkste Kraft und trat in eine Koalitionsregierung unter der Demokratischen Liga (LDK) des kosovarischen Präsidenten Ibrahim Rugova ein.

Drei Jahre später ging Thacis Partei trotz eines Stimmenzuwachses in Opposition, ein taktisch kluger Schachzug: Schliesslich gewann die PDK im Jahr 2007 die nächste Parlamentswahl und Thaci war am Ziel seiner Träume: Er wurde Ministerpräsident und konnte als solcher im Februar 2008 die kosovarische Unabhängigkeitserklärung im Parlament in Pristina verlesen.

Vorwürfe des Wahlbetrugs

Den neuerlichen Sieg seiner PDK bei der Parlamentswahl am Sonntag feierte Thaci als «Referendum für die europäische Zukunft des Kosovo». Doch der mit Vorwürfen des Wahlbetrugs und des Organhandels konfrontierte Premier könnte sich in Wirklichkeit als Belastung für den kosovarischen Weg nach Europa erweisen.

Galt er laut Europarats-Berichterstatter Marty nach dem Kosovo-Krieg noch als «unberührbar», muss Thaci nun ernsthaft um sein politisches Überleben fürchten.

ade (Quelle: sda)

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