Donnerstag, 25. November 2010 / 15:00:01
«Eine scheinheilige Provinzstadt»
Lugano - Der Tessiner Financier Tito Tettamanti hat mit dem Verkauf der Basler Zeitung (BaZ) eigenen Angaben zufolge einen «kleinen Gewinn» erzielt. Es sei aber sicherlich nicht das Geschäft seines Lebens gewesen, sagte Tettamanti.
Hart ins Gericht ging der 80-jährige Anwalt mit den Baslern. Eine militante Minderheit habe die Stadt, die sich rühme, weltoffen zu sein, in eine scheinheilige Provinzstadt verwandelt, sagte Tettamanti am Donnerstag in der Sendung «Modem» des Radios der italienischsprachigen Schweiz (RSI).
Intoleranz gegenüber anderen Meinungen sei ein Zeichen von fehlender Intelligenz. Basel sei beschämt und gedemütigt worden. Am Rheinknie herrsche eine geistige Monokultur. Tettamanti verglich die Situation mit dem Kommunismus nach dem Zweiten Weltkrieg.
Zu einem «Volksfeind» avanciert
In Basel ist der Tessiner nach eigenem Empfinden zu einem «Volksfeind» avanciert. Dass sich der Zorn an seiner Person entlud, kann er verkraften: «Wenn es den Leuten auf der Strasse gefällt, dann bin ich ein Verlierer. Wenn ein Kopf rollen soll, damit wieder ein Vertrauensverhältnis entsteht, dann soll er rollen.»
Im Interesse des Unternehmens habe er sich zum Rückzug entschlossen, sagte Tettamanti weiter. Den Verkauf der BaZ an Crossair-Gründer Moritz Suter bezeichnete er als ideale Lösung.
Er hoffe, dass nun alle zufrieden seien und dass sich die Situation wieder normalisiere. «Die Redaktion hat das Recht, in Ruhe arbeiten zu können», so Tettamanti.
ade (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Tito Tettamanti sieht BaZ-Engagement als «reines Geschäft»
Samstag, 27. November 2010 / 14:08:08