Samstag, 20. November 2010 / 12:28:06
Militärjunta lässt Aidsklinik räumen
Rangun - Nach einem Besuch von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi werden in Birma mehr als 80 Patienten aus einem Heim für Aidskranke ausgewiesen. Dies sagte einer der Betreiber des Heims, Phyu Phyu Thin, am Samstag.
Einen Tag nach dem Besuch hätten die Behörden den Infizierten mitgeteilt, sie müssten in der kommenden Woche gehen, weil die Genehmigung der Einrichtung nicht verlängert werde. In Birma müssen Hausbesitzer alle zwei Wochen eine Genehmigung der Behörden beantragen, wenn sie Gäste über Nacht beherbergen wollen.
«In der Vergangenheit wurde unsere Genehmigung verlängert», sagte einer anderer Betreiber, Zeyar, der auch Mitglied in Suu Kyis Partei ist. «Ich glaube, die Behörden wollen Druck auf uns ausüben, weil Suu Kyi das Heim besucht hat.»
Rede gehalten
Die Oppositionsführerin hatte die Einrichtung ausserhalb von Rangun am Mittwoch besucht und dringend benötigte Medikamente zugesagt. Sie hielt auch eine Rede vor mehr als 600 Menschen, die dort auf sie gewartet hatten.
In dem Heim sind derzeit 82 Patienten mit HIV oder Aids untergebracht, darunter auch Kinder. Sie erhalten dort Unterkunft, Essen und Medikamente. Zeyar erklärte, die Gesundheitsbehörden hätten angeboten, die Patienten in öffentlichen Aidszentren unterzubringen.
Suu Kyi war am vergangenen Wochenende nach Jahren unter Hausarrest freigekommen. Sie hat angekündigt, sich weiter für die Demokratie einzusetzen, bot der regierenden Militärjunta aber auch einen Dialog an.
fkl (Quelle: sda)
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