Samstag, 9. Oktober 2010 / 08:49:21
Bank of America: Schluss mit Zwangsversteigerungen
Charlotte - Die Bank of America (BofA) hat als erste Grossbank in den USA vorübergehend die Zwangsversteigerung von Häusern in allen 50 Bundesstaaten ausgesetzt. Hintergrund des Stopps seien mögliche Fehler in den zur Vollstreckung herangezogenen Dokumenten, teilte die Grossbank mit.
Diese Unterlagen sollten in den kommenden Wochen geprüft werden. Die Bank machte keine Angaben, wie viele Häuser betroffen seien. In 23 US-Staaten hatte die Grossbank am vergangenen Wochenende bereits alle Pfändungen von Immobilien eingestellt.
Der Vorfall rief kurz nach Bekanntgabe zahlreiche Kongress-Politiker in Washington auf den Plan. Der Bankenausschuss des Senats forderte eine Anhörung über die Praktiken bei den Zwangsversteigerungen. Der Mehrheitsführer im Senat, Harry Reid, forderte auch andere grosse Geldhäuser auf, ihre Zwangsversteigerungen zu stoppen.
In der vergangenen Woche hatten JPMorgan und GMAC Mortgage ebenfalls die Aussetzung von Zwangsversteigerungen in 23 Bundesstaaten angeordnet. Wells Fargo teilte mit, dass seine Unterlagen vertrauenswürdig seien. Die Citigroup wies die Forderungen der Politiker nach einem Moratorium zurück.
Angesichts hoher Bonuszahlen und milliardenschwerer Staatsgelder für die Rettung von Banken im Zuge der Finanzkrise ist die Wut der amerikanischen Bürger auf die Branche gross. In rund drei Wochen finden Kongresswahlen in den USA statt. Derzeit haben die Demokraten in beiden Kammern noch die Mehrheit, ihnen drohen aber wegen der hohen Arbeitslosigkeit und der Wirtschaftflaute empfindliche Verluste.
ht (Quelle: sda)
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