Samstag, 4. September 2010 / 09:46:45
Hungersnot im Niger: Hilfe für Lamyne
Im Niger haben im vergangenen Jahr die Hälfte aller Kinder unter chronischer Unter- oder Mangelernährung gelitten - aktuell sind es 500'000 betroffene Kinder. Auch der vierzehn Monate alte Lamyne ist mangelernährt. Im staatlichen Gesundheitszentrum in Koma Bangou wird er jetzt medizinisch betreut.
Lamyne ist frisch ins Betreuungsprogramm von World Vision aufgenommen worden. Der Knabe ist einer von zwölf neuen Fällen an diesem Tag. Ursprünglich stammt die Familie aus dem Nordosten des Niger, heute lebt sie in der Minenstadt Koma Bangou, wo der Vater in einer unproduktiven Goldmine arbeitet. Lamyne hat noch zwei Geschwister.
Glücksfall für Lamyne
Lamyne’s Mutter ist glücklich, dass der Knabe nun Hilfe erhält, denn dadurch wird er überleben, sagt sie. Und der Junge hat Glück, denn obwohl er immer sehr müde ist, hat er den so genannten Appetittest bestanden. Wenn ein Kind isst, dann leidet es „nur“ an den Folgen der Mangelernährung. Appetitlosigkeit wäre ein Anzeichen für weitere medizinische Komplikationen. In einem solchen Fall wird das Kind in ein Spital überwiesen.
Während einer umfangreichen Untersuchung erhält der Kleine Vitamin A, Antibiotika sowie ein Entwurmungsmedikament. Um Lamyne’s Mangelernährung zu bekämpfen, wird seine Mutter ihm in den nächsten Wochen „Plumpy Nut“, eine Paste aus Erdnussbutter, Milchpulver, Öl, Zucker sowie Vitaminen und Mineralien, verabreichen. Innerhalb der nächsten sechs bis acht Wochen, so lange dauert in der Regel eine Behandlung im Gesundheitszentrum, wird Lamyne einmal wöchentlich untersucht.
World Vision unterstützt das Gesundheitszentrum mit Medikamenten und der „Plumpy Nut“, die vom World Food-Programm bereit gestellt wird. Darüber hinaus schult World Vision die freiwilligen Helfer des Gesundheitszentrums und in den Gemeinden. Gegenwärtige heftige Regenfälle in Niger verstärken das Problem der Mangelernährung weiter. Falls die sintflutartigen Niederschläge anhalten, droht ein Anstieg der Sterberate unter Kleinkindern. Letztere sind besonders gefährdet durch Malaria, Durchfall und Atemwegserkrankungen, die in der Regenperiode üblich sind.
sk (Quelle: World Vision)
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