Mittwoch, 30. Juni 2010 / 10:52:06
WM-Tagebuch: Ronaldo tut es Busacca gleich
In seinem WM-Tagebuch berichtet der fussball.ch-Redaktor Pascal Dörig über die Highlights, Überraschungen und Enttäuschungen des vergangenen WM-Tages. Diesmal mit WM-Entzugserscheinungen, dem Abschied von Cristiano Ronaldo und Massimo Busacca sowie den Stürmern vom BVB.
Liebes Tagebuch: Alle Viertelfinal-Partien stehen fest. Die Spannung wird grösser und grösser und die Entscheidung rückt näher. Schon irgendwie schade, wenn die WM vorbei ist. Ich hoffe ich habe danach keine Entzugserscheinungen, aber ich habe ja heute und morgen Zeit mich daran zu gewöhnen. In Südafrika geht es erst am Freitag wieder weiter, aber wie es weitergeht! Holland gegen Brasilien, was für ein Spiel, da freut man sich doch jetzt schon auf den Freitag.
Sichere BVB-Stürmer
Kommen wir nun zu dem, was sich gestern im Land der Gegensätze abgespielt hat. Um 16.00 Uhr standen sich Paraguay und Japan gegenüber. Das einzige Spektakel ereignete sich vor dem Spiel, als ich wiedermal meinen jüngsten Bruder damit aufzog, dass seine beiden Dortmund-Spieler im Dress der Paraguayer rausfliegen und die Heimreise antreten müssen – immer wieder witzig.
Bis zum Elfmeterschiessen musste er warten, bis einer der beiden traf, dann trafen aber gleich beide. Der tragische Held war Yuichi Komano, der seinen Penalty an die Latte setzte. Seine Teamkollegen mussten ihn im später trösten. Dem Verteidiger liefen die Tränen «non-stop» herunter.
Das iberische Duell
Etwas mehr Action als beim langweiligen 0:0 vom Nachmittag hab ich mir zwischen Spanien und Portugal schon erhofft. Passend zu ihren roten Trikots legten die Spanier los wie die Feuerwehr, scheiterten jedoch immer wieder am glänzenden Schlussmann der Portugiesen Eduardo.
Nach einer Stunde erlöste David Villa den Europameister mit dem einzigen Tor des Abends. David Villa der in der neuen Saison für den FC Barcelona auf Torejagd geht. Wie ich mich darauf freue! Barça, jetzt schon das beste Team der Welt, wird noch besser. Als Messi-Fan kann ich es mir jetzt auch nicht verkneifen folgendes zu analysieren: «Lionel Messi steht im Viertelfinale, Cristiano Ronaldo ist raus.»
Der Schiri-Skandal
Abseits des Platzes kam mir eine unerklärliche Entscheidung zu Ohren: Der Schweizer Schiedsrichter Massimo Busacca muss nach Hause, Kameltreiber Khalil Al-Ghamdi darf bleiben. Busacca muss die Entscheidung akzeptieren, die FIFA hat entschieden, die Fédération Internationale de Football Association. Besser wohl der Verein für «Fehlentscheide im Fussball», wofür das A in Wirklichkeit steht hab ich noch nicht herausgefunden. Die neue Form von «FIFA» würde auch gut zum Entscheid gegen die Videokameras passen.
FIFA-Präsident Sepp Blatter stellte an einer Pressekonferenz klar: «Im Juli werden wir das mit der Torkamera bei einer Sitzung bereden.» Ein Witzbold liess es sich dann nicht nehmen genauer nachzufragen: «In welchem Juli?» Ok, auch ich musste laut lachen. Blatter antwortete nüchtern: «Im Juli 2010.»
Pascal Dörig (Quelle: news.ch)
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