Obama lässt das Schicksal von McChrystal offen

General McChrystal komme bereits mit einer vorbereiteten Rücktrittserklärung zu dem Treffen, berichtete die «New York Times». Obama liess das Schicksal seines Generals nach dessen abfälligen Interview-Äusserungen über Regierungsmitglieder aber zunächst noch offen.

Er werde erst direkt mit ihm sprechen, bevor er über die Zukunft McChrystals entscheide, sagte Obama am Dienstag in Washington. Der General habe ein «schlechtes Urteilsvermögen» gehabt, als er die kritischen Aussagen machte, die in einem Artikel des «Rolling Stone»-Magazins wiedergegeben werden.

Obama sei wütend auf McChrystal

Der Sprecher des Weissen Hauses, Robert Gibbs, sagte, Obama sei wütend auf McChrystal. Verteidigungsminister Robert Gates warf ihm einen schweren Fehler vor.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai warnte jedoch vor einer Entlassung des NATO-Oberbefehlshabers am Hindukusch. Dies wäre bei der Lösung des Konflikts «nicht hilfreich», sagte Karsais Sprecher. Nach Angaben aus Kabul beriet Karsai am Mittwoch in einer Video-Konferenz mit Obama, dabei sprach er McChrystal sein Vertrauen aus.

Abfällige Zitate über Obama

Unter dem Titel «The Runaway General» werden abfällige Zitate, Schilderungen und Gefühle des Generals sowie enger Mitarbeiter über Obama und andere Regierungsmitglieder wiedergegeben. So schildert ein Mitarbeiter des Generals, dass sein «Boss» enttäuscht von seinem ersten Zweier-Treffen mit Obama im vergangenen Jahr gewesen sei: «Obama wusste ganz klar nichts über ihn (McChrystal)».

Nach Bekanntwerden des Artikels am Montag hatte sich McChrystal umgehend entschuldigt: «Das war ein Fehler, der schlechtes Urteilsvermögen zeigt und der nie hätte passieren dürfen», sagte er.

ade (Quelle: sda)

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