Dienstag, 22. Juni 2010 / 22:40:02
«Super Eagles» hart aufgeprallt
Südkorea qualifizierte sich erstmals ausserhalb des eigenen Landes für die WM-Achtelfinals. Den Asiaten, die in sechs von sieben Turnieren nach der Vorrunde ausgeschieden waren, genügte in Durban gegen Nigeria ein 2:2 zum Weiterkommen.
Mit Nigeria, dem durch Griechenlands Niederlage gegen Argentinien ein einziger Sieg zum Vorstoss in die Achtelfinals gereicht hätte, ist nach Gastgeber Südafrika und Kamerun (bereits nach dem zweiten Gruppenspiel) schon die Hälfte der sechs afrikanischen Teams ausgeschieden. Nigeria ereilte das Out nach der Gruppenphase zum zweiten Mal in Folge nach 2002 mit nur einem Punkt, der letzte Sieg der «Super Eagles» an einer WM liegt zwölf Jahre zurück und nun neun Partien zurück.
Fahrlässige Chancenauswertung
Als aus Polokwane die Kunde von Argentiniens Führungstor eintraf, wurde in Durban eine schnelle Tempoforcierung Nigerias erwartet. Denn das Team von Lars Lagerbäck wusste, dass ein einziges Tor die Rangliste der Gruppe B nochmals auf den Kopf gestellt hätte.
Doch trotz Bemühungen blieb die Wende aus. Geradezu unfassbar war es, wie fahrlässig die Fussballer aus Afrikas bevölkerungsreichstem Staat mit der Chancenauswertung umgingen: Der eingewechselte Obafemi Martins lupfte den Ball neben das Tor, Aiyegbeni Yakubu brachte kurz vor seinem verwandelten Foulpenalty zum 2:2 das Kunststück fertig, aus drei Metern danebenzuschiessen.
Schwache Torwartleistung
Südkorea, das sich 2002 an der WM im eigenen Land bis in die Halbfinals gekämpft hatte, verdankte die Wende vom 0:1 zum 2:1 zwei Standards und einer dürftigen Goalieleistung. Lee Jung-Soo gelang in der 38. Minute der Ausgleich, weil ein Freistoss durch den Strafraum segelte und via Lees rechte Wade den Weg ins Tor fand. Vier Minuten nach der Pause machte Nigerias Goalie Vincent Enyeama eine schlechte Falle, als er einen Freistoss von Park Chu-Young, der in «seine» Ecke geflogen kam, nicht abwehren konnte.
Diese zwei Aktionen genügten Südkorea nach gutem Start in die Partie, die Moral des ohnehin angeknockten Gegners zumindest temporär zu brechen. Nigeria, bei dem überraschend der Rekord-Internationale Nwankwo Kanu als Captain und als einer von vier Neuen in die Startformation kam, war in der zwölften Minute durch Kalu Uche in Führung gegangen. Der zweifache Turniertorschütze der hart aufgeprallten nigerianischen Superadler hatte sich an seinem Gegenspieler vorbeigeschlichen.
Nigeria - Südkorea 2:2 (1:1)
Moses Mabhida, Durban. - 61'874 Zuschauer. - SR Benquerença (Por). - Tore: 12. Uche 1:0. 38. Lee Jung-Soo 1:1. 49. Park Chu-Young 1:2. 69. Yakubu (Foulpenalty) 2:2.
Nigeria: Enyeama; Odiah, Yobo (46. Echiejile), Shittu, Afolabi; Obasi, Ayila, Etuhu, Uche; Kanu (57. Martins); Yakubu (70. Obinna).
Südkorea: Jung; Cha, Cho, Lee Jung-Soo, Lee Young-Pyo; Ki (87. Kim Jae-Sung), Kim Jung-Woo; Lee Chung-Yong, Yeom Ki-Hun (64. Kim Nam-Il), Park Ji-Sung; Park Chu-Young (93. Kim Dong-Jin).
Bemerkungen: Nigeria ohne Kaita (gesperrt). 36. Pfostenschuss von Uche. Verwarnungen: 31. Enyeama. 37. Obasi. 41. Ayila. 68. Kim Nam-Il (alle wegen Fouls).
Resultate der Gruppe B: Griechenland - Argentinien 0:2 (0:0). Nigeria -Südkorea 2:2 (1:1).
Schlussrangliste (je 3 Spiele): 1. ARGENTINIEN 9. 2. SÜDKOREA 4. 3. Griechenland 3. 4. Nigeria 1.
fest (Quelle: Si)
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