Freitag, 14. Mai 2010 / 09:56:08
Norwegischer Windstrom für Zürich
Die Stadt Zürich beteiligt sich an der Windparkgesellschaft Jæren Energi AS in Norwegen mit 20 Prozent. Zu den 30 ewz-Windturbinen in Deutschland kommt damit eine weitere Beteiligung im Windstromsektor hinzu.
Die norwegische Jæren Energi erstellt in der Nähe der Hafenstadt Stavanger einen Windpark mit 32 Turbinen und einer installierten Leistung von 73,6 Megawatt.
Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) sichert sich mit dieser Beteiligung einen Windstandort, an dem kostengünstig Ökostrom produziert werden kann, wie das ewz schreibt.
Stillschweigen über Preis
Im Mai 2009 haben die Stimmberechtigten der Stadt Zürich einen Rahmenkredit von 200 Mio. Franken für Windenergieanlagen gutgeheissen. Aus diesem Kredit erwirbt das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich einen Fünftel der Jæren Energi AS im norwegischen Stavanger.
Der Stadtrat hat dem Geschäft zugestimmt. Der Erwerb der Beteiligung wird über die ewz (Deutschland) GmbH abgewickelt. Über den Betrag haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Grund dafür sei die grosse Nachfrage nach effizienten Windstromanlagen, sagte ewz-Sprecherin Jacqueline Verjee gegenüber news.ch.
18'000 Haushalte versorgt
Jæren Energi AS ist eine Projektgesellschaft, die an der Westküste Norwegens den Windpark Høg-Jæren mit 32 Windturbinen plant, baut und betreibt.
An der Jæren Energi AS sind neben dem ewz die beiden lokalen Windparkentwickler Norsk Vind Energi AS und Norsk Vind Pro AS beteiligt sowie als Mehrheitsaktionärin die Eurus Energy Europe BV, eine Tochterfirma der japanischen Eurus Energy Holdings Corporation, die weltweit Windkraftanlagen betreibt. Der Bau des Windparks wird durch die Aktionäre, Beiträge der staatlichen Förderagentur ENOVA und Bankdarlehen finanziert.
Die installierte Leistung der 32 Windturbinen von Høg-Jæren beträgt 73,6 Megawatt und lässt eine jährliche Stromproduktion von etwa 230 Gigawattstunden erwarten. Mit einem Fünftel dieser Energie könnten in der Stadt Zürich rund 18'000 durchschnittliche Haushalte versorgt werden.
Längerfristig auch «physischer Import»
Die Erkenntnisse aus diesem Projekt werden in die Planung und den Bau von Windparks in der Schweiz einfliessen. Die ersten 26 Turbinen des Windparks 50 Kilometer südlich von Stavanger sollen im Juni 2011 in Betrieb gehen, die weiteren 6 im Oktober 2011.
Der Strom wird vorerst vollumfänglich ins lokale Netz eingespeist. Das ewz bezieht den ökologischen Mehrwert in Form von Zertifikaten. Faktisch wird mit dem Investment der Windstrom-Anteil im «europäischen Stromsee» erhöht.
Längerfristig strebt das ewz den «physischen Import» seines Anteils in die Schweiz an. Dann werde auch der Ökoanteil im «Schweizer Stromsee» gesteigert, erklärte Verjee weiter.
ht (Quelle: pd)
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