Freitag, 30. April 2010 / 10:43:37
Credit Suisse: Jungsozialisten machen Lärm
Werden die Aktionäre auch der zweiten Grossbank Credit Suisse eine Abfuhr erteilen, wie es der UBS-Spitze vor zwei Wochen widerfahren ist? Bisher verlief die Generalversammlung eher ruhig.
In der Kritik steht insbesondere der Vergütungsbericht. Fürs Geschäftsjahr 2009 schüttete die Credit Suisse 6,9 Mrd. Fr. Boni aus.
Im Unterschied zur UBS kann die Credit Suisse allerdings einen satten Jahresgewinn von 6,7 Mrd. Fr. ausweisen. Die Aktionäre verhielten sich denn auch sehr ruhig. Etwas vom aufmüpfigen Geist der UBS-Generalversammlung in Basel schien bislang zu fehlen.
Zunächst machten nur die Jusos Lärm. Als Samichläuse verkleidet riefen sie: «Weihnachen im April, 91 Millionen für Brady Dougan, Ho Ho Ho».
Kritik an Vergütungsbericht
Konzernchef Brady Dougan bekommt neben 1,25 Mio. Franken ein Fixgehalt 17,9 Mio. Franken gestaffelten Bonus. Zusätzlich erhält Dougan 1,3 Mio. Aktien mit einem Gegenwert von 70,9 Mio. Franken ausbezahlt, die dem mehrjährigen PIP-Programm entstammen. Dougan war ab 2004 Chef der CS-Investmentbank.
Die Vergütungspolitik der Grossbank stiess im Vorfeld aber auch bei verschiedenen Grossaktionären auf offene Ablehnung.
Ethos wird Nein stimmen
Neben der Anlagestiftung Ethos will der Stimmrechtsberater Riskmetrics den Vergütungsbericht der Bank ablehnen, ebenso die institutionellen US-Aktionäre Glass Lewis und ISS. Unter anderem wird auch die Bernischen Pensionskasse (BPK) Nein stimmen. Auch Actares hat Widerstand angemeldet.
Ethos, Riskmetric und Glass Levis bekämpfen zudem auch die Wiederwahl von Verwaltungsrat Aziz Syriani, welcher den Vorsitz des Vergütungskomitees innehat.
Harald Tappeiner (Quelle: news.ch)
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