Donnerstag, 1. April 2010 / 14:14:42
Franken gegenüber Euro so stark wie nie
Frankfurt/Zürich - Der Franken ist zum Euro so stark geworden wie noch nie seit der Einführung der Einheitswährung im Jahr 1999. Ein Euro war am Devisenmarkt zwischenzeitlich gerade noch 1.42 Franken wert.
Vor Weihnachten hatte der Kurs noch bei über 1.50 Franken gestanden. Das verteuert nicht nur Ferien ausländischer Touristen in den Schweizer Bergen, sondern bereitet auch den Schweizer Exportfirmen Kopfzerbrechen.
Durch die Griechenland-Krise und die Sorge über die Staatsdefizite in anderen Euroländern ist der Franken für viele internationale Anleger zum Hort in stürmischen Zeiten geworden - obwohl sich mit Geldanlagen in der Schweiz bei tiefen Zinsen nicht viel verdienen lässt.
Starke Schweizer Wirtschaft
Stark ist der Franken auch, weil sich die Schweizer Wirtschaft schnell von der Krise erholt hat und ihre Aussichten gut sind.
Der Schweizer Einkaufsmanager-Index machte im März einen Sprung nach vorne auf ein Niveau, das er zuletzt im November 2006 erreicht hatte. Dieser Index widerspiegelt die Lage von über 200 Industrieunternehmen in der Schweiz.
SNB warnt
Überdies hat der vorausweisende Konjunkturindikator der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) im März wieder den Wert von Dezember 2007 erreicht.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sieht die Frankenstärke gar nicht gern und warnt nach Kräften vor einer weiteren Frankenaufwertung.
Exporte gefährdet
Sie befürchtet zum einen, dass der vielleicht doch noch nicht ganz gefestigte Konjunkturaufschwung Schaden nehmen könnte, wenn die Exporte weniger gut laufen.
Zudem sieht sie die Deflationsgefahr noch nicht gebannt: Der starke Franken verbilligt zur Freude der Konsumenten zwar Güter aus dem Ausland. Das aber drückt das Preisniveau, und wenn Preise auf breiter Front sinken, wäre das für Währungshüter ein Alarmzeichen, da die Realzinsen steigen.
fest (Quelle: sda)
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