Montag, 29. März 2010 / 13:22:47
Blutbad in Pilgerstadt Kerbela
Kerbela - Bei einer Serie von Terroranschlägen sind in der irakischen Pilgerstadt Kerbela 14 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Nach Angaben von Spitalärzten und Augenzeugen zündeten zwei Selbstmordattentäter kurz hintereinander vor einem Restaurant und vor dem Gebäude des Zivilschutzes zwei Autobomben.
Ein dritter Sprengsatz detonierte neben dem Gebäude der Erziehungsbehörde. Unter den Opfern war ein irakischer Fernseh-Journalist. Insgesamt 74 Menschen wurden verletzt, darunter mehrere iranische Pilger.
Die knapp 100 Kilometer südlich von Bagdad gelegene Stadt ist ein Wallfahrtsort für schiitische Muslime. Auch in der Hauptstadt Bagdad wurde ein Anschlag verübt. Ein Beamter des Finanzministeriums starb durch eine Magnetbombe, die an seinem Auto angebracht worden war.
Bei der Bildung einer neuen Regierung gab es keine Fortschritte. Die Al-Irakija-Liste von Oppositionsführer Ijad Allawi war bei der Parlamentswahl am 7. März mit 91 Mandaten auf dem ersten Platz gelandet - sehr zur Überraschung des amtierenden Ministerpräsident Nuri al-Maliki.
Al-Maliki, dessen Bündnis 89 Mandate erhielt, versucht nun, trotzdem im Amt zu bleiben, indem er schon vor der konstituierenden Sitzung des Parlaments eine Koalition mit anderen Parteien bildet.
Die in Bagdad erscheinende Zeitung «Al-Maschrek» berichtete, Al-Maliki habe am Wochenende eine Delegation zu dem im Iran residierenden Schiiten-Prediger Muktada al-Sadr geschickt. Die Sadr-Bewegung hatte 40 Sitze erhalten.
fest (Quelle: sda)
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