Freitag, 19. März 2010 / 10:30:08
Psychiater entlastet Vater der ermordeten Zwillinge
Zürich - Die Horgener Zwillinge sind aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von ihrem Vater getötet worden. Dies geht aus einem psychiatrischen Gutachten hervor. Die des Mordes angeklagte Mutter der Kinder hatte ihren inzwischen geschiedenen Ehemann beschuldigt.
Umfassende Tests und Begutachtungen von Gerichtspsychiater Frank Urbaniok ergaben keinerlei Anhaltspunkte für eine mögliche Täterschaft des Vaters. Er sagte vor dem Zürcher Geschworenengericht als Experte aus.
Die Begutachtungen seien unter der Annahme durchgeführt worden, dass der Mann der Täter sei - genau so wie die Täterschaft der Mutter bei den Tests mit ihr angenommen wurde. Dabei haben die Fachleute im Vater eine völlig normale Persönlichkeit festgestellt.
Keinerlei «risikorelevanter» Befunde
Er sei ein Mensch, der Konflikten gerne aus dem Weg gehe, sagte Urbaniok: «Er hatte gern eine heile Welt.» Persönlichkeit und Deliktmerkmale passten in keiner Weise zusammen. Der Mann weise keinerlei «risikorelevante» Befunde auf.
Nach der Präsentation des Gutachtens über den Vater wird der Psychiater die Befunde über die Angeklagte vorstellen. Am nächsten Dienstag folgen die Plädoyers der Parteien. Das Urteil soll am kommenden Freitag eröffnet werden.
Die siebenjährigen Zwillinge waren an Weihnachten 2007 in ihren Betten erstickt worden. Der Vater sass drei Monate in Untersuchungshaft, die Mutter ist des mehrfachen Mordes angeklagt. Sie weist jede Schuld von sich.
ade (Quelle: sda)
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