Donnerstag, 25. Februar 2010 / 16:06:35
Das Ende einer Ära - Danke Ralph Krueger
Nach zwölfeinhalb Saisons und 298 Länderspielen nahm die «Ära Ralph
Krueger» ein Ende. Der grosse Blonde verabschiedete sich mit einem typischen
Turnier.
Das Eishockey-Nationalteam war unter Krueger wie in Vancouver in der Vorrunde gegen Kanada (2:3 n.P.) regelmässig zu Exploits in der Lage. Einen Viertelfinal gewannen die Schweizer in 13 Saisons unter Krueger aber nie. Viermal lagen die Schweizer in Viertelfinals in Führung; in Griffnähe lag der Triumph vor zehn Jahren in St. Petersburg (Russ), als die Schweizer bis zur 53. Minute gegen Kanada 3:2 führten und dann noch 3:5 verloren.
Krueger (50) wird sich nicht lange nach einem neuen Job umschauen müssen, zumal er auch seine letzte Mission mit dem Schweizer Team erfolgreich erfüllte. Der Deutsche Eishockey-Bund ist schwer an Krueger interessiert. Die Frage lautet aus deutscher Optik wohl nur: Betreut Krueger das deutsche Nationalteam nach dem Scheitern in Vancouver (0 Punkte) schon an der WM im Mai oder erst danach?
Krueger ein Glücksfall für die Schweiz
Trotz kleinerer Probleme (Reto von Arx) und (leiser) Kritik einiger Medien:
Ralph Krueger stellte für das Schweizer Eishockey einen riesigen Glücksfall
dar. Krueger sorgte ums Nationalteam für professionelle Strukturen. Und vor
allem arbeitete er erfolgreich: Zehn von 15 grossen Turnieren (WM und Olympia) beendete das Schweizer Team in den Top-8. Die Schweiz klassierte sich unter Krueger nie schlechter als auf Platz 10 (WM 2002). In den zehn Jahren vor der Ära Krueger wurde acht Mal der Trainer gewechselt, nur dreimal resultierten Klassierungen unter den besten zehn -- trotz damals geringerer Konkurrenz (noch ohne Slowakei, Weissrussland, Lettland, etc).
Ralph Krueger übergibt die Nationalmannschaft auf Platz 7 der Weltrangliste an Sean Simpson. Der Nachfolger übernimmt von Krueger ein intaktes Team; dennoch wartet auf den Noch-ZSC-Coach viel Arbeit -- denn nach Kruegers Rücktritt sind auch von Spielerseite her Rücktritte zu erwarten.
Rolf Bichsel (Quelle: Si)
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