Mittwoch, 24. Februar 2010 / 11:37:46
Schwule in US-Armee: Armeechefs skeptisch
Washington - Die Pläne von US-Präsident Barack Obama zur Abschaffung des Homosexualitätsverbots in der Armee stossen in der Militärführung auf Bedenken. Für die Generalstabschefs von Heer und Luftwaffe kommt der Vorschlag Obamas zu früh.
George Casey und Norton Schwartz äusserten sich am Dienstag bei Anhörungen im US-Kongress skeptisch zum Plan, die umstrittene Regelung bald abzuschaffen. Heeres-Stabschef Casey sprach sich im Senat für eine einjährige Überprüfung aus. Er habe «ernsthafte Bedenken» gegen eine Aufhebung des Homosexualitätsverbots, während die US-Streitkräfte zwei Kriege führten.
Auch Luftwaffen-Chef Schwartz sagte im Repräsentantenhaus, er sei fest davon überzeugt, dass jetzt «nicht die Zeit» sei, um die Soldaten ohne «reifliche Überlegung» damit zu behelligen. US-Generalstabschef Michael Mullen hatte sich zuletzt noch für eine Aufhebung des Homosexuellen-Verbots ausgesprochen.
Homosexualität bislang verboten
Homosexualität ist in den US-Streitkräften bislang grundsätzlich verboten. Derzeit gilt jedoch die sogenannte «Frage nichts, sage nichts»-Regelung, wonach Homosexuelle trotzdem bei der Armee arbeiten können, solange sie ihre sexuelle Orientierung nicht offen ausleben oder davon erzählen.
Im Gegenzug dürfen ihre Vorgesetzten sie aber auch nicht danach fragen. Präsident Obama hatte schon im Wahlkampf eine Neuregelung gefordert. Laut Umfragen ist auch die Mehrheit der US-Bürger für einen offeneren Umgang mit Homosexualität in der Armee.
ade (Quelle: sda)
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