Mittwoch, 24. Februar 2010 / 09:26:16
Deutscher Staatshaushalt tief in den roten Zahlen
Berlin - Trotz steigender Exporte ist die deutsche Wirtschaft im vierten Quartal 2009 nicht mehr gewachsen. Als Folge der Krise ist auch der deutsche Staatshaushalt tief in die roten Zahlen gefallen. Sorgen um Arbeitslosigkeit bremsen zudem die Konsumlust der Deutschen.
Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stagnierte von Oktober bis Dezember, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch eine frühere Schätzung bestätigte. Sowohl die Konsum- als auch die Investitionsausgaben erwiesen sich dabei als Wachstumshemmnis.
Im dritten Quartal hatte es noch ein Plus von 0,7 Prozent gegeben, im zweiten Quartal eines von 0,4 Prozent. Die Erholung der deutschen Wirtschaft von der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg geriet damit ins Stocken. Für das Gesamtjahr 2009 bestätigten die Statistiker einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 5,0 Prozent.
Wachstumsimpulse kamen im vierten Quartal lediglich vom Aussenhandel. Die Exporte legten wegen der Erholung der Weltwirtschaft um 3,0 Prozent zu. Die Importe schrumpften um 1,8 Prozent.
Rückgang privater Konsumausgaben
Nach dem Ende der staatlichen Abwrackprämie für den Kauf neuer Autos gingen die privaten Konsumausgaben um 1,0 Prozent zurück. Vor allem die Angst vor Arbeitslosigkeit liess das Konsumklima in Deutschland merklich abkühlen.
Im Krisenjahr griff der Staat tief ins Portemonnaie, um die Wirtschaft zu stützen. Dies schlägt sich in den Büchern nieder: Der deutsche Staatshaushalt rutschte 2009 noch tiefer in die roten Zahlen als bisher angenommen.
Das Staatsdefizit betrug im vergangenen Jahr 79,3 Mrd. Euro. Die gesamtstaatliche Neuverschuldung kletterte auf 3,3 Prozent des BIP.
Überschreitung der Maastricht-Grenze
Damit überschritt Deutschland erstmals seit 2005 wieder die Maastricht-Grenze. Die EU-Regel erlaubt ein Defizit von maximal 3,0 Prozent des BIP.
ade (Quelle: sda)
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