Freitag, 15. Januar 2010 / 22:59:12
Lucies Familie reicht Strafanzeige ein
Baden AG - Die Familie des im März im Kanton Aargau getöteten Au-Pair-Mädchens Lucie hat gegen Verantwortliche des Aargauer Straf- und Massnahmenvollzugs Strafanzeige eingereicht. Dies sagte der Anwalt der Familie in der Sendung «10vor10» des Schweizer Fernsehens (SF).
Es bestehe der Verdacht, dass Personen des Straf- und Massnahmenvollzuges Dinge getan oder unterlassen hätten, die mitverantwortlich gewesen seien für den Tod von Lucie, sagte der Anwalt.
Eine externe Untersuchung entlastete die Aargauer Behörden. Das Tötungsdelikt sei nicht durch Fehlverhalten von Mitarbeitenden der Vollzugsbehörde oder der Bewährungshilfe mitverursacht worden, hiess es im Bericht zur Untersuchung.
Schwachstellen orteten die Autoren bei der Gesamtübersicht über den Fall des vorverurteilten Täters. Keine Stelle habe eine koordinierende Rolle übernommen.
Der Aargauer Regierungsrat Urs Hofmann sagte im Fernsehbeitrag, er lege Wert auf eine unabhängige Untersuchung. Die Familie von Lucie solle die Möglichkeit haben, ihre Sicht dazulegen, damit sie überzeugt sein könne, ihr sei Gerechtigkeit widerfahren.
Die damals 16-jährige Freiburgerin Lucie war am Abend des 4. März 2009 in Rieden bei Baden AG getötet worden. Ein damals 25-jähriger Schweizer hatte das im Kanton Schwyz wohnhafte Mädchen unter einem Vorwand in seine Wohnung gelockt und dort umgebracht.
smw (Quelle: sda)
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