Dienstag, 10. November 2009 / 17:07:49
Neuer Chef bei Opel - Merkel dämpft Hoffnung auf Hilfen
Detroit/Rüsselsheim - General Motors hat Nick Reilly zum neuen Chef des Europageschäfts mit den Tochtergesellschaften Opel und Vauxhall ernannt. Der 59 Jahre alte Brite ist aber nur eine Übergangslösung, wie GM in Detroit mitteilte.
Die externe Suche nach einem Nachfolger habe bereits begonnen. Hans Demant bleibe Vorsitzender der Geschäftsleitung der deutschen Adam Opel GmbH und werde mit Reilly zusammenarbeiten.
Reilly, bislang bei GM für das internationale Geschäft verantwortlich, wird Nachfolger von GM-Europe-Chef Carl-Peter Forster. Der 55-Jährige hatte öffentlich kritisiert, dass GM die Übernahme von Opel durch den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna und die russische Sberbank platzen liess.
Merkel schwer enttäuscht
Auch die deutsche Regierungschefin Angela Merkel zeigte sich schwer enttäuscht. Sie dämpfte die Hoffnung von GM auf üppige Staatshilfen zur Sanierung von Opel. Eine Lösung könne nur gelingen, «wenn General Motors den Hauptanteil der Restrukturierung mit eigenen Mitteln trägt».
Opel müsse Europa und den deutschen Standorten die Chance geben auf eine gute Zukunft. Bund und Länder seien grundsätzlich bereit, alles Notwendige für die vier deutschen Opel-Werke zu tun.
Kritik an GM
An den Managern des Detroiter Autoriesen liess sie kein gutes Haar: «General Motors war über Monate hinweg nicht in der Lage, seiner Verantwortung als Mutterkonzern von Opel auch nur annähernd gerecht zu werden.» Die Opel-Beschäftigten hätten grosse Opfer gebracht und von GM Verlässlichkeit erwartet: «Sie wurden tief enttäuscht.»
Die ausgebooteten Opel-Investoren Magna und Sberbank pochen derweil auf Schadenersatz. Russlands grösstes Geldhaus schloss Rechtsmittel gegen GM nicht aus.
fest (Quelle: sda)
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