Samstag, 31. Oktober 2009 / 12:48:08
Kohl, Bush, Gorbatschow und der Mauerfall
Berlin - «Ein Glücksfall der Geschichte»: Zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall haben die Wegbereiter der deutschen Einheit - Helmut Kohl, George Bush senior und Michail Gorbatschow - das Ereignis bei Feierlichkeiten in Berlin gewürdigt.
Bei einer Veranstaltung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung im Friedrichstadtpalast sagte der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl, er sei «stolz», dass die Deutschen die Einheit «gemeinsam, mutig und friedlich» erreicht hätten.
Es war einer der wenigen öffentlichen Auftritte Kohls seit längerer Zeit. Der 79-Jährige hat sich von einem schweren Sturz vor über einem Jahr nicht erholt und hatte Mühe, sich zu artikulieren. Er sei «sehr froh und dankbar», überhaupt bei der Feierstunde im Berliner Friedrichstadtpalast anwesend sein zu können, sagte Kohl.
Gorbatschow erinnerte an die Verdienste der vorangegangenen Generationen um die Wiedervereinigung. «Das ist ja nicht vom Himmel gefallen», sagte er. Neben der Ostpolitik des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt nannte er auch ausdrücklich den Beitrag der DDR, die für Moskau ein «Fenster nach Deutschland» geöffnet habe.
Der 78-Jährige ermutigte Europa, den Weg der Einigung weiterzugehen. Viele Möglichkeiten nach dem Kalten Krieg seien noch nicht genutzt worden, sagte er. Allerdings warnte er, das europäische Projekt könne nicht erfolgreich abgeschlossen werden, wenn es auf anti-russischen oder gegen die USA gerichteten Gefühlen aufbaue.
Türen und Tore aufgestossen
Bush zeigte sich «stolz und geehrt», an der Veranstaltung teilzunehmen. Der 85-Jährige erinnerte daran, dass die Ereignisse im Herbst 1989 zuerst in den «Herzen und Gedanken» jener Menschen in Bewegung gesetzt worden seien, die hinter dem Eisernen Vorhang so lange ihrer «Gott gegebenen Rechte» vorenthalten worden seien.
Zuvor hatte der deutsche Bundespräsident Horst Köhler den drei früheren Politikern in einer Rede «im Namen der Deutschen und - ich bin sicher - auch im Namen aller Völker Europas» gedankt. Die drei ehemaligen Staatsmänner hätten mit ihrer «Staatskunst» für «Millionen Menschen Türen und Tore aufgestossen», sagte Köhler.
smw (Quelle: sda)
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