Sonntag, 27. September 2009 / 11:54:35
Tropensturm auf den Philippinen - 100 Tote
Manila - Bei den schlimmsten Überschwemmungen seit mehr als 40 Jahren sind in der philippinischen Hauptstadt Manila und Umgebung wahrscheinlich rund 100 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 50 wurden noch vermisst.
Der Tropensturm Ketsana liess am Samstag mit Windgeschwindigkeiten von etwa 100 Kilometern pro Stunde mehr Regen über der Metropole fallen, als es sonst in einem ganzen Monat gibt.
Die Wassermengen waren grösser als die, mit denen der verheerende Hurrikan Katrina 2005 die US-Südstaatenmetropole New Orleans unter Wasser setzte. In den Strassen der Millionenstadt stieg das Wasser so schnell, dass tausende Menschen sich nur noch auf die Dächer retten konnten.
Retter waren mit Helikoptern und Gummi-Booten im Dauereinsatz, um die völlig erschöpften Menschen in Sicherheit zu bringen. Soldaten und Freiwillige retteten mehr als 5000 von Dächern und aus Baumkronen, wo sie teilweise mehr als zwölf Stunden ausgeharrt hatten.
«Wir werden nicht ruhen, bis allen geholfen ist», sagte Verteidigungsminister Gilbert Teodoro. Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo besuchte einige der schwer betroffenen Stadtteile und rief den Notstand aus. Damit können zusätzliche Gelder für die Rettungsmassnahmen angefordert werden.
Viele Tote in Rizal
Besonders betroffen war die Provinz Rizal östlich von Manila. Allein dort ertranken nach Angaben von Gouverneur Casimiro Ynares 56 Menschen. In der Stadt Tanay wurden 30 Leichen geborgen.
Insgesamt waren fast 300'000 Menschen betroffen, teilte die Behörde für Katastrophenschutz mit. Mehr als 47'000 Menschen kamen in Notunterkünfte.
Manila war zuletzt 1967 ähnlich schlimm überschwemmt worden. Über die jetzigen Unwetter sagte der Chef der Meteorologiebehörde, Nilo Prisco: «Das kann nur am Klimawandel liegen.»
bert (Quelle: sda)
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