Freitag, 11. September 2009 / 20:45:24
Ermittlungen gegen Auslandsgeheimdienst MI6
London - Wegen neuer Foltervorwürfe hat die britische Polizei Ermittlungen gegen den Auslandsgeheimdienst MI6 eingeleitet. Es gehe um «die Bedingungen, unter denen ein nicht-britischer Staatsangehöriger gefangen gehalten wurde» sowie die «mögliche Beteiligung britischer Mitarbeiter».
Das sagte ein Polizeisprecher, ohne Details zu nennen. In einem Brief an den Aussenpolitiker William Hague von den oppositionellen Konservativen bestätigte auch Aussenminister David Miliband die Ermittlungen.
Der MI6 habe die Angelegenheit selbst an den Generalstaatsanwalt herangetragen, ohne dass es Vorwürfe gegen den Geheimdienst gegeben habe, auch nicht von dem betroffenen möglichen Folteropfer, schrieb Miliband.
Die Ermittlungen haben nach übereinstimmender Auskunft aber nichts mit dem Fall des ehemaligen Guantánamo-Häftlings Binyam Mohamed zu tun. Dieser beschuldigt Agenten des Inlandsgeheimdienstes MI5, an Folterungen gegen ihn beteiligt gewesen sein.
Nach seiner Freilassung aus dem US-Gefangenenlager hatte der 30-Jährige behauptet, er sei nach seiner Festnahme in Pakistan im Jahr 2002 in Marokko misshandelt worden. Dabei hätten ihm seine Peiniger Fragen eines MI5-Agenten gestellt. Wegen der Vorwürfe hatte die britische Polizei bereits im März Ermittlungen eingeleitet.
smw (Quelle: sda)
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