Samstag, 5. September 2009 / 19:12:52
Bio Suisse gegen Impfobligatorium
Bern - Bio Suisse und weitere landwirtschaftliche Organisationen stellen sich gegen das Impfobligatorium gegen die Blauzungen-Krankheit. An einer Tagung in Olten verabschiedeten die Verbände eine Resolution, welche die Impfung freiwillig machen will.
Anstelle des Obligatoriums schlagen Bio Suisse und Bauernverbände wie Uniterre oder die Kleinbauernvereinigung VKMB eine Doppelstrategie vor: die Impfung und eine natürliche Immunisierung ungeimpfter Tiere.
Eigenverantwortung
Die Verantwortung, welche Tiere wie zu behandeln sind, solle jeder Landwirt selbst tragen, heisst es in einem Communiqué. Schliesslich sei es der Landwirt selbst, welcher die Konsequenzen zu tragen habe. Die natürliche Immunisierung bilde der nachhaltigere Weg zum Schutz der Tiere, geben sich die Verbände überzeugt.
Die Verbände zweifeln überhaupt daran, dass es der Bund schafft, die Krankheit auszurotten. Viele Wild- und Nutztiere trügen den Virus bereits in sich. Vor dem Hintergrund, dass die Übertragungsmücken bis zu 200 Kilometer pro Tag zurücklegten, müsse der Bund einsehen, dass eine Ausrottung nicht möglich ist.
2 Millionen Tiere geimpft
Die Blauzungenkrankheit ist eine durch Mücken übertragene Viruskrankheit, die Rinder, Schafe, Ziegen und bestimmte Wildtiere befällt. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich.
Dieses Jahr wurden auf Veranlassung des Bundes rund 2 Millionen Rinder und Schafe geimpft. Gemäss dem Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) haben rund 100 Landwirte die Impfung ihrer Tiere verweigert. Das Impfobligatorium besteht seit 2008.
sl (Quelle: sda)
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