Donnerstag, 3. September 2009 / 23:54:36
Doch neue Ermittlungen im Fall Politkowskaja
Moskau - Jahre nach dem Mord an der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja hat das Oberste Gericht Russlands nun doch eine neue Beweisaufnahme angeordnet. Politkowskajas Angehörige begrüssten die Entscheidung als «neue Chance».
Wie ein Justizsprecher nach Angaben der Agentur Interfax am Donnerstag in Moskau sagte, müssen die Ermittlungen gegen den gesuchten mutmasslichen Mörder Rustam Machmudow in die laufende Verhandlung gegen vier angeklagte Komplizen einbezogen werden.
Damit gab das Oberste Gericht überraschend einem Antrag der Politkowskaja-Familie statt. Noch im Juni hatten die Obersten Richter neue Ermittlungen abgelehnt.
Die Angehörigen der Journalistin hatten sich an die höchste Instanz gewandt, nachdem ein Moskauer Militärgericht zuletzt im zweiten Prozess gegen die vier Angeklagten weitere Ermittlungen abgelehnt hatte.
Die mutmasslichen Komplizen in dem Mordfall waren in einem ersten Verfahren aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden. Diese Freisprüche hatte jedoch das Oberste Gericht ebenfalls kassiert und ein Verfahren mit neuen Geschworenen angeordnet.
Die kremlkritische Journalistin war am 7. Oktober 2006 im Treppenhaus ihres Moskauer Wohnhauses erschossen worden. Sie hatte die Tschetschenien-Politik des damaligen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert. Unter anderem hatte sie über den Feldzug russischer Truppen in Tschetschenien berichtet und schwere Menschenrechtsverletzungen angeprangert.
ht (Quelle: sda)
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