Sonntag, 9. August 2009 / 22:08:44
Internationales Filmfestival punktet mit «Swissness»
Locarno - Weitgehend Wetterglück, der traditionelle bundesrätliche Besuch aus Bern und erfolgreich lancierte Schweizer Filme: Die Verantwortlichen des Filmfestivals Locarno dürften mit dem Wochenende zufrieden sein.
«Complices», der einzige Schweizer Beitrag im internationalen Wettbewerb, stieg ins Rennen um den Goldenen Leoparden. Als Krimi - wiewohl clever und vielschichtig - ist der erste lange Spielfilm des 40-jährigen Wallisers Frédéric Mermoud kaum Favorit für den Hauptpreis des Festivals.
Ein Kassenerfolg ist dem Streifen, der im Januar in Frankreich und in der Romandie und im März 2010 in der Deutschschweiz anläuft, gleichwohl zuzutrauen. Mermoud begleitet in «Complices» zwei Ermittler bei der Aufklärung eines Verbrechens im Rotlicht-Milieu.
«Giulias Verschwinden»
Viel Publikumszuspruch konnte am Samstagabend Christoph Schaub entgegennehmen, dessen Komödie «Giulias Verschwinden» auf einer krachend vollen Piazza Grande Premiere feierte. Für das Festival hat es sich damit gelohnt, den prestigeträchtigsten Termin der Woche einem Schweizer Beitrag offen zu halten.
«Giulias Verschwinden» bietet grosse Namen und fulminante Wortgefechte. Erzählt wird von einer Frau (Corinna Harfouch), die mit Freunden ihren 50. Geburtstag zu feiern plant - und sich dann nicht mehr entschliessen kann, an das Fest zu gehen. So müssen die Freunde ohne Giulia über das Altern spassen und trauern.
Am Montag präsentiert Richard Dindo «The Marsdreamers» in der - bisher ausnehmend schwachen - Sparte Filmmakers of the Present. Ausseministerin Micheline Calmy-Rey nimmt an einer Veranstaltung zum 60. Jubiläum der Genfer Konventionen teil.
Die Bundesrätin weilte bereits am Wochenende in Locarno, ebenso wie Bundespräsident Hans-Rudolf Merz, Kulturminister Pascal Couchepin und, gefühlt, fast alle anderen, die in der Schweiz Rang und Namen haben.
sl (Quelle: sda)
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