Dienstag, 28. Juli 2009 / 09:15:37
Briten wollen Soldaten aus Afghanistan nach Hause holen
London - Nach dem blutigsten Monat für die Briten in Afghanistan verliert der Einsatz immer mehr Rückhalt in der Bevölkerung. Mittlerweile wünscht sich die Mehrheit einen sofortigen Abzug aus dem Land, wie aus einer Umfrage hervorgeht. Premier Brown ist dennoch optimistisch.
In der für die Zeitung «Independent» durchgeführten Umfrage gaben 52 Prozent an, dass sich Grossbritannien schnellstmöglich aus Afghanistan zurückziehen solle. Nur noch 43 Prozent stehen hinter dem Einsatz. Noch vor rund zwei Wochen standen 46 Prozent hinter dem Kampf.
Im Juli sind bislang 22 britische Soldaten in Afghanistan getötet worden. Seit Beginn des Einsatzes starben 191 Briten. Derzeit sind in Afghanistan etwa 9000 britische Soldaten stationiert.
Premierminister Gordon Brown nannte die Offensive «Pantherkralle» in der südlichen Provinz Helmand dennoch einen Erfolg. Er beklagte zwar die tragischen Verluste, sagte aber, dass sie nicht vergeblich gewesen seien.
Sicherheit für 100'000 Menschen
Die fünf Wochen lange erste Phase der Operation gegen die Taliban, an der rund 3000 britische Soldaten teilgenommen hatten, habe die Region für etwa 100'000 Menschen sicher gemacht.
Unterdessen ging die Gewalt in Helmand unvermindert weiter: Acht afghanische Wachleute einer privaten Sicherheitsfirma starben, als ein am Strassenrand versteckter Sprengsatz explodierte.
In der Provinz Chost wurden bei einem zweiten Bombenanschlag drei Bauarbeiter getötet, die mit ihrem Auto auf dem Weg zur Arbeit waren. Und in der Provinz Laghman erschossen Unbekannte einen Mitarbeiter des Präsidentschaftskandidaten Abdullah Abdullah.
sl (Quelle: sda)
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