Sonntag, 26. Juli 2009 / 15:00:02
Fast alle Schweizer Wehrmänner in Verzug
Bern - 93 Prozent oder 129'000 Soldaten und Offiziere hinken mit ihrem Wehrdienst dem Zeitplan hinterher. Sie liegen mit ihren Wiederholungskursen im Rückstand oder haben die Rekrutenschule erst nach dem 20. Altersjahr absolviert.
Ein Viertel aller Rekruten ist damit bereits von Anfang an im Rückstand mit der Absolvierung der Ausbildungsdienstpflicht. Dies und die Verschiebung von Wiederholungskursen führt dazu, dass nach Vorgaben der Armee XXI die aktive Armee zu gross und die Reserve zu klein ist.
Sebstian Hueber, Sprecher des Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), bestätigte eine entsprechende Meldung der «NZZ am Sonntag».
Um diesen Missstand bei der Wehrpflicht zu beheben, habe der Chef Personelles der Armee veranlasst, «dass Angehörige der Armee, die mit mehr als zwei Wiederholungskursen im Rückstand sind, zusätzlich zu einer Dienstnachholung aufgeboten werden», wird ein VBS-Sprecher zitiert.
Die Armee könne diese Situation «mit dem zurzeit geltenden Wehr- und Dienstleistungsmodell nur schwer bereinigen, da sie keinen Einfluss auf das Dienstleistungsverhalten ihrer Wehrpflichtigen hat».
Das Dienstleistungsverhalten wiederum sei eine Frage des Zeitgeistes in unserer Gesellschaft und der durch die Bürger gesetzten Prioritäten, präzisierte das VBS. Eine striktere Bewilligungspraxis für Dispensations- und Verschiebungsgesuch plant das VBS jedoch nicht.
fest (Quelle: sda)
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