Donnerstag, 11. Juni 2009 / 14:43:01
Bankiervereinigung fordert mehr Sachlichkeit
Frankfurt - Mehr Sachlichkeit in der Debatte um so genannte Steueroasen: Dies forderte der Präsident der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), Pierre Mirabaud, vor Journalisten in Frankfurt.
Fälle von Steuerhinterziehung machten nur einen ganz kleinen Prozentsatz in der gesamten Vermögensverwaltung in der Schweiz aus, sagte Mirabaud. Die Schweiz sei kooperativ und wolle nach den geltenden internationalen Standards der OECD mit ausländischen Steuerbehörden zusammenarbeiten.
Deutschlands Finanzminister Peer Steinbrück hatte in den vergangenen Monaten unter anderem die Schweiz gerügt, weil sie OECD-Standards zum Informationsaustausch in Steuerfragen nicht umsetze. Steinbrück sprach mit Blick auf die Schweiz von Indianern und drohte mit der Kavallerie.
Mirabaud sagte nun, dass die «Indianer» von den Deutschen erwarteten, «dass der etwas gar forsche Kavallerieoberst das Kriegsbeil begräbt und endlich am Verhandlungstisch Platz nimmt». Deutschland nutze - anders als die USA - die vorhandenen rechtlichen Möglichkeiten zu Auskünften in Steuerfragen kaum.
«Ich versichere Ihnen, dass die Schweizer Banken den OECD-Standard ohne Wenn und Aber und auch ohne Zeitverzögerung umsetzen möchten», betonte Mirabaud.
Mit Hinweis auf enge Wirtschaftsbeziehungen zwischen der Schweiz und Deutschland warnte Mirabaud, dass Störungen, auch ganz kleine oder atmosphärische, sich gerade in diesen wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten, rasch negativ auswirken könnten.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Doppelbesteuerungsabkommen: Merz will Gegenleistung
Dienstag, 23. Juni 2009 / 07:07:50