Donnerstag, 21. Mai 2009 / 22:27:48
Erinnerung an «Judendörfer» im Kanton Aargau
Endingen - In den aargauischen Gemeinden Endingen und Lengnau ist im Beisein von alt Bundesrätin Ruth Dreifuss ein jüdischer Kulturweg eingeweiht worden. Dieser informiert über die Geschichte der beiden «Judendörfer».
Endingen und Lengnau waren für die Emanzipation der Schweizer Juden im 19. Jahrhundert wichtig. Sie liegen an der Landesgrenze zu Deutschland und waren Ende des 18. Jahrhunderts die einzigen Ortschaften in der Schweiz, wo sich Juden dauernd niederlassen und eigene Gemeinden gründen durften.
Die kulturellen Spuren der mehr als zweihundert Jahre langen jüdisch-christlichen Symbiose spiegelt sich an vielen Orten in den beiden Dörfern. Darüber orientieren 21 Schautafeln entlang des neuen Kulturweges.
Die offizielle Einweihung des Weges markierte das Ende der 104. Delegiertenversammlung des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG). Der Vormittag diente der Erledigung statutarischer Geschäfte, wie SIG-Vize-Präsidentin Sabine Simkhovitsch-Dreyfus auf Anfrage sagte.
Kritik an Treffen Merz-Ahmadinejad
Zudem verabschiedeten die Delegierten eine Resolution. Darin kritisiert der SIG, dass Bundespräsident Hans-Rudolf Merz den iranischen Präsidenten Ahmadinejad in Genf offiziell empfangen hat.
Am Mittwoch hatte Bundesrätin Doris Leuthard vor den Delegierten für Toleranz geworben. Toleranz ist aber nach den Worten der Bundesrätin kein Freiraum, in dem jeder tun und lassen kann, wie ihm beliebt. «Toleranz heisst Grenzwerte setzen», sagte sie gemäss Redetext.
SIG-Präsident Herbert Winter plädierte in seiner Rede für einen Dialog mit politischen, religiösen und anderen Institutionen. Der SIG wolle sich stärker in öffentliche Debatten einschalten. Es gehe darum, die verbindenden Elemente und Werte zu betonen, welche die Schweiz als Gesellschaft zusammenhielten.
ht (Quelle: sda)
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