Montag, 20. April 2009 / 09:06:22
183 Mal Waterboarding für Chalid Scheich Mohammed
Washington - Der US-Geheimdienst CIA hat das sogenannte Waterboarding - das simulierte Ertränken - bei Verhören von mutmasslichen Terroristen viel häufiger angewandt als bisher bekannt. Einer davon, Chalid Scheich Mohammed, musste diese Folter fast 200 Mal binnen eines Monats erleiden.
Der mutmassliche Chefplaner der Anschläge von 11. September 2001 sei im März 2003 183 Mal auf diese Weise gequält worden, berichtete die «New York Times». Die Zeitung beruft sich dabei auf Aufzeichnungen des US-Justizministeriums aus dem Jahr 2005. Ein anderer mutmasslicher Terrorist, Abu Subaida, sei dem Waterboarding 83 Mal ausgesetzt gewesen.
«Die Tatsache, dass Waterboarding so viele Male wiederholt wurde, könnte Zweifel an der Effektivität aufkommen lassen», schreibt die «New York Times». Auch die Behauptung der Regierung von Ex-Präsident George W. Bush, dass die Verhöre nach strengen Richtlinien durchgeführt worden seien, gerate in Zweifel.
Der Bericht mit der Zahl Verhöre gehörte zu vier bislang geheimen Dokumenten, deren Veröffentlichung am Donnerstag von Präsident Barack Obama angeordnet worden war. Die CIA hatte sich gegen deren Offenlegung ausgesprochen.
Obama spricht im CIA-Hauptquartier
Obama hatte mit der Anordnung, die Memos zu veröffentlichen zugleich auch Straffreiheit für Folterverhöre angekündigt. Der US-Präsident löste damit einen Sturm der Entrüstung auch unter seinen Anhängern aus. Obama will heute das CIA-Hauptquartier besuchen und dort vor Mitarbeitern sprechen.
In den vier Papieren aus den Jahren 2002 und 2005 werden detailliert 14 Verhörmethoden beschrieben. Gebilligt wurden demnach Methoden wie Gefangene gegen eine Wand zu schleudern, sie nackt auszuziehen, um «psychologisches Unbehagen» auszulösen, sie mit eiskaltem Wasser zu traktieren und Schlafentzug für mehr als 48 Stunden.
ht (Quelle: sda)
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