Freitag, 9. März 2007 / 21:28:32
In Guantánamo beginnt Anhörung von Top-Verdächtigen
Washington - Unter Ausschluss der Öffentlichkeit haben im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba die ersten Anhörungen des mutmasslichen Planungschefs der Anschläge vom 11. September 2001 und 13 weiterer Verdächtiger begonnen.
Nach Angaben eines Pentagonsprechers soll dabei ein Gremium aus drei US-Offizieren entscheiden, ob die Verdächtigen zu Recht als «feindliche Kämpfer» eingestuft und festgehalten werden. Diese Entscheidung ist Voraussetzung für eine Anklage und eine Aburteilung vor einem Militärtribunal.
Den Gefangenen steht bei der Anhörung kein Anwalt zur Seite. Das Pentagon kündigte an, Mitschriften der Vernehmungen zu veröffentlichen, in denen allerdings alle sicherheitsrelevanten Passagen geschwärzt würden.
Hauptverdächtiger ist der Pakistaner Chaled Scheich Mohammed, der für das El Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden die Flugzeugattentate geplant haben soll. Auch der Jemenit Ramsi Binalshibh, mutmassliches Mitglied der «Hamburger Zelle», soll angehört werden.
Bali Attentäter muss sich verantworten
Ein weiterer prominenter Verdächtiger ist der Indonesier Hambali, der als Chef der Islamistengruppe Dschemaah Islamijah die Bombenattentate auf der Ferieninsel Bali im Oktober 2002 mit mehr als 200 Toten verantwortet haben soll.
Die 14 Verdächtigen waren im September nach Guantánamo Bay gebracht worden. Zuvor wurden sie an unbekanntem Ort in geheimen Gefangenenlagern des US-Geheimdiensts CIA gefangen gehalten.
Der Australier David Hicks ist der erste Häftling aus dem Gefangenenlager Guantánamo Bay, gegen den bis Anfang Juli der Prozess beginnen soll. Hicks ist vom Pentagon Ende Februar wegen Unterstützung des Terrorismus angeklagt worden.
fest (Quelle: sda)
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