Sonntag, 5. April 2009 / 12:42:34
Auch noch EM-Gold im Pferdsprung für Kaeslin
Ariella Kaeslin doppelte nach ihrer EM-Bronzemedaille im Mehrkampf nach und errang in Mailand auch noch Pferdsprung-Gold.
Im Gegensatz zum Mehrkampf, in dem ihr 3. Platz eine grosse Überraschung darstellte, trat die 21-jährige Luzernerin im Pferdsprung als Favoritin an und wurde dieser Rolle auf überzeugende Weise gerecht.
Wie schon im Mehrkampf stand sie den ultra-schweren «Tschussowitina» sicher und hatte danach auch mit dem «Yurtschenko» keine Probleme. «Es waren zwei gute, aber keine perfekten Sprünge», meinte die erste Schweizer Europameisterin nach dem bedeutendsten Erfolg in ihrer Karriere. Trotz ihrer selbstkritischen Beurteilung - beide Male machte sie einen Nachschritt - siegte sie mit über drei Zehnteln Vorsprung vor der Qualifikationsbesten Julia Berger aus Russland und 0,35 vor der Ukrainerin Anna Kalaschnyk.
Ein neues Kapitel in der Turngeschichte
Damit hat Kaeslin ein neues Kapitel in der Turngeschichte aufgeschlagen. Noch nie zuvor war eine Schweizerin auf einem EM-Podest gestanden. Im Mehrkampf waren zwei 9. Plätze von Patrizia Bazzi 1971 und von Melanie Marti 2004 die besten Resultate gewesen, in den Gerätefinals zwei vierte Ränge - von Kaeslin selbst. Selbst bei den Männern hat es bisher erst vier Europameister gegeben (zweimal Jack Günthard 1957, Ernst Fivian 1959, Daniel Giubellini 1990 und Donghua Li 1996).
Yasmin Zimmermann und Niki Böschenstein, die beiden andern Schweizer Finalisten, vermochten an die Erfolge von Ariella Kaeslin nicht anzuknüpfen. Zimmermann stürzte am Schwebebalken und musste sich wie Niki Böschenstein am Reck mit dem 8. und letzten Platz begnügen. Beide dürfen trotzdem auf eine gelungene EM zurückblicken. Die 16-jährige Bernerin gab ein Versprechen für die Zukunft ab, der Aargauer erzielte als 9. im Mehrkampf das zweitbeste Schweizer Allzeit-Resultat.
Fabian Hambüchen
International ragte kein(e) Turner(in) heraus, höchstens die zweifachen Europameister Fabian Hambüchen (De, Mehrkampf und Boden) und Elizabeth Tweddle (Gb, Boden und Barren). Der Grieche Vlasios Maras errang am Reck nach zwei WM- seinen vierten EM-Titel. Vierfacher Europameister ist jetzt auch der Ungar Krisztian Berki am Pferdpauschen. Dagegen verpasste der Slowene Mitja Petkovsek am Barren den vierten EM-Titel und musste Yann Cucherat (Fr) den Vortritt lassen. An den Ringen holte der Holländer Jury van Gelder seine dritte Goldmedaille und der Bulgare Jordan Jovtschev als ältester EM-Teilnehmer (36!) noch Bronze.
li (Quelle: Si)
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