Freitag, 3. April 2009 / 14:10:56
Pionierpreis für die Optik-Pioniere von Optotune
Optotune ist weiterhin auf Erfolgskurs: Das ETH-Spin-off von Manuel Aschwanden, Mark Blum und David Niederer eroberte sich den «ZKB Pionierpreis Technopark» 2009. Belohnt wird damit das Projekt mit den optischen Linsen, die dem menschlichen Auge nachempfunden sind. Nach dem Gewinn bei venture leaders (Mark Blum), den 130'000 Franken von venture kick und dem ersten Rang bei Venture 2008 ist das bereits die vierte grosse Auszeichnung.
Pionier sein heisse daran zu glauben, dass etwas Neues möglich und machbar ist, sagte Jurypräsident Thomas von Waldkirch – und genau das haben Manuel Aschwanden und David Niederer getan, als sie für die Entwicklung neuartiger optischer Linsen nicht auf ein flüssiges Material, sondern als erste auf elektroaktive Polymere setzten.
«Künstliche Muskeln» dank elektrischer Spannung
Bei diesen ist es möglich, wie im menschlichen Auge die Schärfeneinstellung durch Verdickung oder Abflachung einer einzigen Linse zu erreichen. Die elektroaktiven Polymere sorgen als «künstliche Muskeln» durch das Anlegen elektrischer Spannung für die stufenlose Verformung.
Viele Anwendungen sind möglich
Objektive mit EAP-Technologie können im Vergleich zu herkömmlichen optischen Linsen sehr kompakt und preisgünstig hergestellt werden und sind in sehr vielen Bereichen – Messgeräte, Kameras, Medizin, praktisch überall, wo optische Systeme vorkommen – einsetzbar.
Ein echtes optisches Zoom fürs Handy
Optotune konzentriert sich zur Zeit jedoch auf den kommerziell besonders interessanten Handy-Markt. Dank den neuartigen Linsen ist es erstmals möglich, flache Handys mit einem echten optischen Zoom auszustatten. Erste Modelle sollen 2011 auf dem Markt kommen. Dabei arbeitet das ETH-Spin-off mit Partnern zusammen: «Auch wenn auf dem Endprodukt nicht unbedingt unser Name steht – die Technologie von Optotune wir die Welt umrunden», ist Manuel Aschwanden überzeugt.
Vor einem guten Jahr gegründet
Optotune wurde im Februar 2008 als ETH-Spinoff gegründet. Zum Gründungsteam gehören Elektroingenieur und CEO Manuel Aschwanden, der Maschinenbauer David Niederer, der Betriebswirtschafter Mark Blum und der Finanzfachmann Peter Vonesch, Mitglied des Verwaltungsrates.
Strategische Partnerschaft für die erste Anwendung
Eine strategische Partnerschaft mit einem Zulieferer der Handy-Industrie finanziert die erste Phase des Produktionsaufbaus. Optotune forscht an der Weiterentwicklung der EAP-Technologie für weitere Anwendungsgebiete. Das Unternehmen beschäftigtt zur Zeit 13 Personen. Bis in in fünf Jahren will Optotune mit zirka 40 Personen am Standort Schweiz Gewinne erwirtschaften.
Weitere venturelab-Firmen in der engsten Auswahl
Neben Optotune standen mit Dybuster und FemtoTools zwei weitere Spin-Offs in der engsten Auswahl «zwischen den allerbesten Äpfeln und den allerbesten Birnen», wie sich Thomas von Waldkirch ausdrückte. Auch sie haben ihren venturelab-Hintergrund: Christian Vögeli (Dybuster) war wie Mark Blum letztes Jahr bei venture leaders dabei, Zoltan Nagy (FemTools) wird es dieses Jahr sein. Das ist schon fast Tradition: Und auch die Preisträger der beiden letzten Jahre, NeMo Device und Arktis Radiation Detector, haben sich ihr unternehmerisches Rüstzeug bei venturelab geholt.
Ein Preis für Pi-Pioniere
Der Name «Pionierpreis» bringt zwei Qualitäten zum Ausdruck: den Pioniergeist von Startups, die ein Projekt zur Marktreife entwickeln, und das mathematische Zeichen Pi (3.141592), das ganz allgemein Wissenschaft und Technik symbolisiert und für die Quadratur des Zirkels in der Antike steht. Die Preissumme beträgt denn auch 98'696.04 Franken - das entspricht 10’000 x Pi Quadrat. Der Preis wurde bereits zum 19. Mal verliehen.
ps (Quelle: IFJ)
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