Donnerstag, 26. März 2009 / 22:10:02
US-Behörden forcieren Jagd auf Steuerhinterzieher
Washington - Die US-Steuerbehörde IRS verstärkt die Jagd auf Steuerhinterzieher, die ihr Geld auf sogenannten «Offshore-Konten» in der Schweiz und anderen Ländern versteckt haben. Steuersünder, die sich freiwillig stellen, sollen aber strafrechtlich nicht belangt werden.
«Dies ist eine Chance für diese Personen, mit sich selbst ins Reine zu kommen», sagte der IRS-Beamte Doug Shulman vor den Medien.
Auch die steuerrechtlichen Sanktionen auf den ausgebliebenen Steuerzahlungen sollen für reuige Steuersünder reduziert werden. Das Angebot gelte vorerst für sechs Monate, teilte die Behörde mit.
Ehrlicher Steuerzahler werden
Das Hauptziel der neuen Offensive sei es, Steuerhinterzieher zu ermutigen, sich zu stellen. Sie sollten auch darüber aufgeklärt werden, was es koste, wieder zu einem ehrlichen Steuerzahler zu werden. Die IRS hat eine grosse Autonomie und kann hohe Strafen verfügen. Reuige Steuersünder dürfte dies bisher abgeschreckt haben.
IRS-Beamte stellten klar, dass Steuerhinterzieher mit «Offshore-Konten» derzeit höchste Priorität hätten. Wer sich jetzt nicht stelle, müsse in Zukunft mit einem höheren Risiko für ein Strafverfahren und mit höheren Strafen rechnen.
Wegen «Offshore-Konten» war in den USA auch die Grossbank UBS unter Druck geraten. Mitte Februar hatte die Bank auf Geheiss der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) rund 250 Kundendaten an die US-Behörden übermittelt. Zudem willigte die UBS in die Zahlung einer Geldbusse von 780 Millionen Dollar ein.
Die Schweiz hatte am 13. März eine Lockerung des Bankgeheimnisses angekündigt. Laut Finanzminister Hans-Rudolf Merz will die USA mit der Schweiz eine Revision des Doppelbesteuerungsabkommens verhandeln.
sl (Quelle: sda)
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