Oberster Richter Pakistans wieder im Amt

Chaudhry habe umgehend nach Dienstantritt Richter mit Anhörungen beauftragt, teilte das Verfassungsgericht in Islamabad mit. Unter massivem Druck der Opposition hatte die Regierung der Wiedereinsetzung Chaudhrys am Montag vergangener Woche zugestimmt. Sie entschärfte damit die innenpolitische Krise in Pakistan.

Oppositionsführer Nawaz Sharif beendete daraufhin einen «langen Marsch» von Regierungsgegnern. Präsident Asif Ali Zardari hatte sich vergeblich gegen die Wiedereinsetzung Chaudhrys gesperrt.

Feier zur Wiedereinsetzung

Vor Chaudhrys Haus in Islamabad versammelte sich eine grosse Menschenmenge, um die Wiedereinsetzung des Obersten Richters zu feiern. Seine Unterstützer hissten dort die Nationalflagge. Chaudhry selber nahm an der Feierlichkeit nicht teil.

Präsident Zardari muss fürchten, dass Chaudhrys eine Amnestie Musharrafs aus dem Jahr 2007 überprüfen lässt, wonach Korruptionsverfahren gegen Zardari und seine später ermordete Ehefrau Benazir Bhutto nicht weiterverfolgt werden.

Koalition zerbrach

Am Streit um die Wiedereinsetzung war die Koalition von Zardaris Volkspartei PPP und Sharifs Muslim-Liga (Nawaz/PML-N) im vergangenen August zerbrochen.

Der regierungskritische Richter Chaudhry war im März 2007 vom damaligen Militärmachthaber Pervez Musharraf entlassen worden. Dieser musste Chaudhry im Juli 2007 nach einer Entscheidung des Verfassungsgerichts wieder einsetzen.

Der damalige Präsident befürchtete aber, Chaudhry werde seine geplante umstrittene Wiederwahl als Präsident verhindern. Musharraf verhängte daraufhin im November 2007 den Ausnahmezustand und entliess Chaudhry erneut.

tri (Quelle: sda)

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