Sonntag, 15. März 2009 / 08:51:57
AIG muss Bonussystem überarbeiten
Washington - Der angeschlagene US-Versicherungsgigant AIG beugt sich dem Druck der Regierung und kürzt seine Bonuszahlungen an Spitzenmanager. AIG werde für 2009 noch ausstehende Zahlungen stark zurückfahren und die Boni für 2008 umstrukturieren.
AIG sei aber rechtlich verpflichtet, bereits zugesagte Treueprämien für 2008 zu zahlen, schrieb der AIG-Verwaltungsratspräsident Edward Liddy an US-Finanzminister Timothy Geithner.
Geithner hatte Liddy zufolge zuvor in einem Telefonat geplante Boni im Umfang von Hunderten Millionen Dollar scharf kritisiert. US-Präsident Barack Obama hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt Millionenzahlungen an Manager verurteilt.
Mehrmals kurz vor dem Aus
Die US-Regierung musste den einst weltgrössten Versicherer AIG bereits mehrmals vor dem Aus retten und hat dabei bis zu 180 Mrd. Dollar in den Konzern gepumpt. AIG hat seinen Managern über einen Zeitraum von mehreren Jahren Prämien im Umfang von rund einer Milliarde Dollar zugesagt.
Die Hälfte davon ist bereits ausgezahlt. Die Sparte für Finanzprodukte hatte AIG durch Geschäfte mit faulen Hypothekenkrediten und Kreditausfallversicherungen an den Rand des Kollapses gebracht.
Unterdessen hiess es in Kreisen, die ebenfalls von der US-Regierung gestützte US-Bank Citigroup garantiere neuen Spitzenkräften in London Boni in Millionenhöhe. Ein Sprecher der Citigroup verteidigte die versprochenen Boni. Es gebe in aller Welt weiterhin einen enormen Wettbewerb um die grössten Talente, sagte er.
tri (Quelle: sda)
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