Mittwoch, 4. März 2009 / 20:30:04
Tsvangirai fordert Ende der Sanktionen
Harare - Der simbabwische Ministerpräsident Morgan Tsvangirai hat erstmals ein Ende der internationalen Sanktionen gegen das verarmte südafrikanische Land gefordert.
Die Anstrengungen Simbabwes, die politische Krise zu lösen, müssten anerkannt werden, sagte Tsvangirai am Mittwoch in seiner ersten Rede vor dem Parlament in Harare.
«Wir müssen Beziehungen mit der internationalen Gebergemeinschaft wieder vollständig herstellen, in denen unsere Souveränität respektiert werden, und keine, die in erster Linie auf humanitärer Hilfe basieren.»
Zugleich warnte der ehemalige Oppositionsführer Regierungsvertreter, dass ihnen bei künftigen Menschenrechtsverletzungen Inhaftierung und Strafverfolgung drohe. Die Tage, als Demonstrationen von der Polizei gewaltsam aufgelöst und Menschen ohne Grund festgenommen wurden, seien vorbei.
Internationaler Druck
Die USA und die Europäische Union haben Sanktionen gegen Personen und Unternehmen aus Simbabwe verhängt, um dadurch Druck auf Präsident Robert Mugabe auszuüben, der sich lange gegen eine Zusammenarbeit mit der Opposition unter Tsvangirai gesträubt hatte. Die Einheitsregierung von Präsident Robert Mugabe und Tsvangirai ist seit Februar im Amt.
Simbabwe ist durch jahrelange Misswirtschaft ökonomisch am Ende. Die Inflation ist so hoch, dass sie faktisch nicht mehr messbar ist, die Arbeitslosigkeit liegt bei 90 Prozent. Dazu kommt eine Cholera-Epidemie, die bisher fast 4000 Menschen das Leben gekostet hat. Ungefähr 87'000 Menschen sind erkrankt.
bert (Quelle: sda)
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