Freitag, 27. Februar 2009 / 15:40:42
US-Grossbank Citigroup wird teilverstaatlicht
New York - Die Finanzkrise treibt die einst weltgrösste Bank Citigroup in die Arme des Staates. Wegen neuer überraschender Milliardenlöcher weitet die US-Regierung ihre Beteiligung an der taumelnden Bank massiv auf 36 Prozent aus.
Der historische Schritt erfolge über eine Umwandlung von maximal 25 Mrd. Dollar an bestehenden Vorzugsaktien des Staates in Stammaktien, gab die Bank in New York bekannt. Bedingung der US-Regierung: Auch private Investoren müssen zuvor über diesen Weg mindestens in derselben Höhe zur Stärkung der Kapitalbasis beitragen.
Die Citigroup gab zusätzlich neue enorme Wertberichtigungen von 9,6 Mrd. Dollar vor Steuern bekannt. Damit beschleunigt sich die Krise für die Bank nochmals dramatisch: Ihr Jahresverlust für 2008 steigt rückwirkend massiv auf 27,7 Mrd. Dollar.
Vor knapp sechs Wochen hatte das Institut noch 9 Mrd. weniger Minus erwartet. Die Bank gehörte schon bisher zu den weltweit grössten Verlierern der Finanzkrise.
Verwaltungsrat wird umgebaut
Der Verwaltungsrat der Citigroup wird zudem auf Druck der Regierung umgebaut. Sobald als möglich soll die Mehrheit der Mitglieder von aussen kommen und unabhängig sein. Spekulationen über eine mögliche Ablösung von Konzernchef Vikram Pandit bestätigten sich zunächst nicht.
Grössere Investoren wie etwa Singapurs Staatsfonds GIC haben laut Citigroup ihre Beteiligung an dem Kapitalschritt bereits zugesagt. Sollten alle Parteien mitziehen, würde das Eigenkapital der Bank von bisher knapp 30 Mrd. auf rund 81 Mrd. Dollar aufgestockt.
Die Aktie der Citigroup stürzte vorbörslich zeitweise um mehr als 50 Prozent ins Minus und riss dadurch die Märkte weltweit mit nach unten.
smw (Quelle: sda)
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