Donnerstag, 19. Februar 2009 / 22:09:03
Opiumernte bleibt rekordverdächtig
Kabul - In Afghanistan ist im vergangenen Jahr weniger Opium geerntet worden als im Rekordjahr 2007. Die Ernte sei aber immer noch die zweitgrösste der Geschichte gewesen, gab die UNO bekannt.
Während die Anbaufläche für Opium um rund einen Fünftel zurückging, sank die Produktion der für die Herstellung von Heroin benötigten Pflanze aber lediglich um sechs Prozent von 8200 Tonnen 2007 auf 7700 Tonnen im Jahr 2008. Grund dafür ist die bessere Ausbeutung der angebauten Flächen.
Vor allem die schlechte Sicherheitslage und die Korruption im Land mache die Bekämpfung des Drogenhandels in Afghanistan schwierig. «Unsicherheit, Drogenproduktion und Handel sind eng miteinander verknüpft», erklärt der Präsident des Internationalen Suchtstoffkontrollrats der UNO (INCB), Hamid Ghodse.
2008 sind dem Bericht zufolge 78 Beamte bei Ermittlungen gegen den Drogenhandel getötet worden, sechsmal mehr als im Jahr davor.
Canabis-Anbau nimmt zu
Anlass zur Sorge gebe auch der zunehmende Anbau von Cannabis. Die afghanische Regierung ignoriere den Trend von vielen Bauern, vom Opium- auf den Cannabisanbau zu wechseln, heisst es in dem Bericht.
Er fordert die internationale Gemeinschaft zu mehr Unterstützung für die afghanische Regierung im Kampf gegen den Drogenhandel auf, an dem die islamistische Taliban jährlich rund 200 bis 300 Millionen Dollar verdient.
Insgesamt produzieren die afghanischen Bauern auch sieben Jahre nach dem Einmarsch der US-geführten Truppen noch mehr als 90 Prozent der weltweiten Opiumernte.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Australier kiffen am intensivsten
Freitag, 6. Januar 2012 / 07:42:00